Warum rülpset und furzet ihr nicht. Hat Euch das Essen nicht geschmecket?´

Hat er´s gesagt!?


Eines Abend, wir sassen beim flackernden Kerzenschein bei einer Brotsuppe, sagte meine Mutter:
„Jungchen, bist doch ein helles Köpfchen. Geh nach Wittenberg, ja, und werde Pfarrer. Der Luther wird dir helfen.
Und wenn du Pfarrer bist, wird dein Magen nie mehr knurren!“
Ich zuckte nur mit meinen Schultern und dachte:´Ach, ach´!
Doch der Gedanke liess mich nicht los. Und nach ein paar Tagen, sagte ich ihr, dass ich nach Wittenberg gehen werde
um dort mein Glück zu versuchen.

Und schon am nächsten Morgen, die Mutter gab mir ein Esspaket, einige Heller, küsste mich, wünschte mir alles Gute
und ich zog los.

Gegen Abend erreichte ich Wittenberg. Als ich den Markt überquerrte, fragte ich einen Mann, der mir entgegen kam,
wo der hochgelahrte Doktor Martin Luther zu finden sei.
„Gleich dort“, sagte er und zeigte auf ein Gebäude, welches mehr wie ein Kloster aussah.
„Dort wo Mönche leben?“ fragte ich erstaunt und unwissend.
Der andere lachte.
„Nein, keine Mönche mehr, nur der Herr Theologieprofessor. Gehört ihm jetzt! So ändern sich die Zeiten!“

Ich dankte und lenkte meine Schritte zu dem stattlichen Haus. Im vorgelegten Garten sah ich eine Frau,
welche Unkraut in den sauber angelegten Beeten zupfte. ich grüsste höflich und fragte,
ob hier der Herr Theologieprofessor lebe und ob er zuhause sei. Sie blickte mich prüfend an, lächelte und sagte:
„Im Moment nicht, mein Mann wird wohl gleich kommen.“

Dann bat sie mich, ihr ins Haus zu folgen und in der Stube zu warten, wo ihre Kinder auf dem Boden spielten.

Ein Krug, mit Bier, Luthers Hausgetränk, war der Willkommenstrunk. Während ich den Kindern zuschaute und die Frau Luther
dieses und jenes fragte, hörte man plötzlich durch die halbgeöffnete Türe schwere Schritte und ein lautes Rülpsen und Furzen.
Eines der Kinder hob den Kopf und rief mit freudiger Stimme:
„Mamma, hörst du, der Pappa kommt!”

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