Warum, Herr, muss ich das Holz sein, das dich trägt?
Warum durfte ich nicht ein Stuhl sein, auf dem du gesessen hast? Warum durfte ich nicht eine Bank sein, auf der du geruht hast? Warum durfte ich nicht eine Tür sein, durch die du gegangen bist? Warum durfte ich nicht ein Tisch sein, an dem du gegessen hast? Warum durfte ich nicht ein Dach sein, das dich beschützt hat? Warum durfte ein anderer die Krippe sein, in der du geträumt hast? Warum nur muss gerade ich dein Tod sein?
Du, Kreuz, bist das Wichtigste. Ohne dich wäre mein Leben ohne Sinn.
Schreiben ist einfach. Man muss nur die falschen Wörter weglassen (Mark Twain)
ja, als Heide, nicht aus der Gegend von Lüneburg! weiss ich wenig mit solchen Texten, wie dein Vorgestellter, etwas anzufangen. Zumal ich mein eigenes Kreuz zu tragen habe.
Daher nur kurz, aus Sprachinteresse zum Wort Karfreitag.
Hier haben wir kar und Freitag.
das Wort ´kar´ ist ja interessant. es kommt ja aus dem althochdeutsch ´kara´ und bedeutet Klage, Sorge und Kummer. Auch als karg habe ich es gelesen.
Nun gibt es im türkischen das Wort ´kara´ und bedeutet neben Erde auch schwarz. Und weiterhin im türkischen: Kara sevda ist die Schwermut, während sevda für sich alleine Verliebtheit/Liebe bedeutet.
Und im polnischen bedeutet kara Strafe.
Und es stellt sich für mich als Laie, wenn auch interessierter, die Frage: Ist es Zufall, oder gibt Verbindungen zu diesen Ähnlichkeiten, die bis sehr weit zurückreichen.
Ich erwarte natürlich keine Antwort, obwohl eine Solche immer von Nutzen ist!
Hoffentlich bin ich nicht dir auf die Nerven nun gegangen, mit meiner kleinen Gelehrsamkeit.
Ich kenne weniger den ´Klagefreitag´, als mehr den ´Traurigen Sonntag´.
Besonders am Nachmittag, wenn man daran denkt, dass man am Samstag, das Geld verschleudert hat und der Montag mit der Maloche schön höhnisch grinst.
nein, als nichtgläubiger Mensch kannst du mit meinem Text nichts anfangen. Und über Glauben, Gott und Kirche zu diskutieren, ist hier der falsche Ort.
Ein Kreuz zu tragen, mein Lieber, ist nicht allein dein Privileg - jeder von uns hat ein mehr oder minder großes Kreuz zu tragen. Leider sind die dabei zu tragenden Lasten nur allzu schlecht vertreilt - der eine spürt seines kaum, der andere wird von seiner Kreuzeslast schier erdrückt.
Ob nun das althochdeutsche kara mit den kar und kara aus anderen Sprachen verwandt ist, oder nicht, ist Jacke wie Hose.
Am Karfreitag erinnert sich die Christenheit daran, dass vor mehr als zweitausend Jahren in Palästina ein jüdischer Wanderprediger von den Römern ans Kreuz genagelt wurde und starb. Er behauptete Gottes Sohn zu sein und viele Menschen glauben das heute noch.
Ich persönlich habe meine Zweifel am Leben und Sterben des Jesus von Nazareth, was aber meinen Gottesglauben nicht schmälert. Andererseits fasziniert mich als Schreiberling die Idee zu diesem Teil der Bibel. Wenn die Geburt (Weihnachten), der Tod (Karfreitag) und die Auferstehung (Ostern) niemals geschehen sind, dann sind sie aber verdammt gut erfunden.
Was deine Bemerkung zum "traurigen Sonntag" angeht, so kann ich dir nur zustimmen. Dieses Gefühl, der Schwermut, das sich ab Sonntagnachmittag im Herzen breit macht, kenne ich nur zu gut.
Ich musste zehn Jahre lang einer von mir zutiefst verabscheuten Arbeit nach gehen. Der einzige Tag in der Woche, an dem ich mich gut und frei fühlte, war meistens der Samstag.
Dieses schöne, unbeschwerte Gefühl ließ aber spätestens sonntagsnachmittags nach und schlug in Depression um. Das hat mich auch so angefressen, dass ich lange krank wurde und mein Arbeitgeber mich rausgeschmissen hat.
Genug des Herumjammerns, freuen wir uns an den schönen Stunden mit Menschen, die wir lieben und vergessen wir, was uns bedrückt, vor allem dann, wenn wir es nicht ändern können.
Ich wünsche dir einen schönen Sonntag und eine angenehme Woche Ringelroth
Schreiben ist einfach. Man muss nur die falschen Wörter weglassen (Mark Twain)
Sollte auch keine Kritik sein. Ich denke, es gibt viele Wörter, die in ihrer Bedeutung völlig unterschiedlich sind, aber in mehreren Sprachen in gleicher oder ähnlicher Schreibweise vorkommen, ohne dass sie einen gemeinsamen Stamm haben. Aus diesem Grund ist es für unerheblich, wo das "Kar" in Karfreitag seinen Ursprung hat.
Du siehst an der Länge meiner vorherigen Antwort, dass auch ich in Plauderlaune bin.
Übrigens: Da gibt es noch ein berühmtes "kara": FOTO: Profimedia.cz Dieses Foto zeigt Karl May als seine Figur "Kara bin Nemsi"
Grüße vom Ringelroth
Schreiben ist einfach. Man muss nur die falschen Wörter weglassen (Mark Twain)
Natürlich, werther Ringelroth habe ich es nicht als Kritik angesehen.
Plaudern auf deutsch ist hin und wieder ganz gut für mich, da ich ausser meiner Frau und den Kindern, die manchmal zu Besuch kommen, nur den Dorfpfarrer und ein Lehrer hier, sonst Niemanden habe. Sonst meist finnisch und schwedisch.
Karl May, ja...ausser einen Winitou, hoffentlich richtig geschrieben, ich kenne nichts von ihm.
So, jetzt ist bald Saunazeit. Hat bald wohl die rund 80 Grad. Höchstgrenze für mich. leider ist der See noch nicht ganz frei.