Ja, ja, Rassismus in der Literatur, am Brunnen vor dem Tore…
Auch Gertrud Fussenegger, eine von mir sehr geschätzte Autorin, liefert dafür ein prima Beispiel. Von vielen als Hitler - Sympathisantin eingestuft, setzte dieser ihre Weihnachtsgeschichte "Mohrenlegende" auf den Index. Die Geschichte versuche Mitleid für die "Schwarzen" zu erregen - so seine Meinung.
Ich halte "Rassismus" für einen der meist missbrauchten Begriffe. Nur wenige der selbst ernannten Rassisten könnten ihn annährend richtig definieren.
Neulich wollte ich mit meinem Sohn in ein Schwimmbad, das etwa 300 vor meiner Haustür liegt. Schon der Weg dort hin war vollgeparkt mit Autos, die fast alle französische Kennzeichen trugen. Wegen Überfüllung ließ man niemanden mehr rein, auch uns nicht. Da ist man schnell dabei "Sch.... Fanzosen" zu sagen oder zu denken. In diesem Fall denken, schließlich geht ja ein Kind an der Seite. Am gleichen Tag hatten Franzosen ein weiteres Schwimmbad in der Nähe "gestürmt". Weil auch dort niemand mehr wegen Überfüllung rein durfte, rissen sie den Zaun nieder und verschafften sich mit Gewalt Eintritt. Und das, wo hier viele wegen des Kraftwerkes "Cattenom" nicht gut auf die Franzosen zu sprechen sind. Zum Verständnis: Das Kraftwerk steht nur 12 KM hinter der Grenze, ist immer wieder wegen kleineren Unfällen in den Schlagzeilen - eine echte Bedrohung für uns Deutsche. Die franzöischen Supermärkte suchen wir hingegen gerne auf.
Ohne etwas verharmlosen zu wollen, aber hinter dem Rassismus steckt oft "nur" der Egoismus - gepaart mit der Angst, dem Unwissen und der Gier, ist das eine gefährliche Mischung. Doch dafür kann die Natur nun wirklich nichts.
Der Abschied entziffert die Handschrift einer Begegnung
_______________________________________________________________ Einen Roman zu lesen ist wie eine Kreuzfahrt, und jede abgestandene Floskel löst sofort eine Flaute aus. (Argus)
Ob Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus, ob Herkunft, Religion oder Hautfarbe...solche Unterscheidungen schaffen und bieten Lücken für Rechtfertigungen und Abstufungen. Es handelt sich dabei immer um die "Anderen". Heute ist es der Franzose, morgen der Afrikaner und übermorgen der Moslem - wer eben gerade im Wege steht. Wer sich in Toleranz üben will, der muss vergessen lernen wer er ist.
Man ist immer im gleichen Maße anders, wie der Andere.
Der Abschied entziffert die Handschrift einer Begegnung
Mich interssiert das Thema eigentlich nicht. Mein subjektiver Eindruck:
Wir Deutsche des 21. Jahrhunderts sind im Grunde weder rassistisch noch fremdenfeindlich. Keiner von uns hat was gegen andere Sprachen, andere Kulturen oder Religionen. Wir reisen in andere Länder, weil wir uns gerne davon beeindrucken lassen.
Wir haben nichts gegen „ausländische“ Ärzte oder Pizzeriabesitzer, die hier ihre Arbeit machen und Steuern zahlen. Eine Konfrontation entzündet sich beispielsweise dort, wo das Gefühl entsteht, die Fremden nehmen uns etwas weg, also bei den Sozialämtern etwa; dort verkehren ja auch die Schichten, aus den die Rassisten sich etablieren, oder wir können Geflogenheiten der Fremden nicht tolerieren, z. B. wenn Frauen Burkas tragen. Unsere freiheitliche Gesinnung sehen wir bedroht.
Na ja, und denn noch das Herr der Scheinasylanten, der illegal eingesickerten Glücksritter, der Drogendealer oder der arbeitslosen Ausländer, die dem Staat nur Geld kosten. Jeden Tag begegnen sie uns in den Städten, während wir zur Arbeit gehen. Wenn die Politiker denn davon sprechen, wir brauchen unbedingt die Zuwanderer, verstehen wir die Welt nicht mehr, denn wir hätten uns welche gewünscht, die qualifizierten Tätigkeiten nachgehen. Aber vielleicht hofft man, dass sich in dritter Generation alles zum Guten entwickelt.
LG Argus
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Nun, ich habe ein Naturgedicht über Rassismus geschrieben und es ist in unserer Anthologie "antastbar". Allerdings - dieses Gedicht hier taugt nix, Rassismus hin oder her.
Mein Jagdhund hat mit anderen Jagdhunden überhaupt kein Problem. Bei manchen Rassen, z.B. den Huskies, wird er äusserst aggressiv. Ansonsten hängt sein Verhalten meist davon ab, ob das Gegenüber Männlein oder Weiblein ist. Ok, der Hund ist ein wenig "gestört", ansonsten hätte ich ihn als Nicht-Jäger gar nicht bekommen. Dennoch, ähnliches beobachte ich auch bei anderen Hunden. Das Territorialverhalten ist für die meisten "Rassen" eine Notwendigkeit. Ohne dieses Verhalten würden sie aussterben. Das Schöne schreiben wir gerne der Natur zu, aber die Natur hat auch ein hässliches Gesicht. Unser Verstand grenzt uns vom Tier ab, doch im Sinne der Natur sind wir auch nur Tiere. Weil wir das nicht wahrhaben wollen oder können, haben wir unsere Götter erfunden. Sie sind die Legitimation, dass wir uns über alle anderen Lebewesen erheben. Ist auch ok, einer muss ja der Chef sein.
Den Rassismus hat es schon immer gegeben - und es wird ihn auch weiterhin geben. Mit dieser Tatsache muss man leben, aber man kann andere Lehren und Konsequenzen daraus ziehen. Die Gerichte befassen sich täglich tausendfach mit Nachbarschaftskriegen. Wie will ich mich mit der ganzen Welt versöhnen, wenn mir das noch nichtmal mit meinem Nachbarn gelingt? Lebten auf dem Mond Außerirdische, hätten auch sie schon Millionen von Feinden auf der Erde. Der Mensch ist und bleibt vom Instinkt gesteuert - keine Uni der Welt kann daran etwas ändern.
Der Abschied entziffert die Handschrift einer Begegnung
Argus, warum begnügst Du Dich damit, andere für Dich denken zu lassen? Deine zitierte PDF ist das Papier nicht wert, auf dem man es ausdrucken könnte. Für den Bereich der Sozialwissenschaft musst Du nicht zitieren, Du kannst es selber untersuchen, wie die Gesellschaft funktioniert (nach meiner Meinung musst Du es auch), es sei denn, Du bist ein Eremit! Was die Wertung des Gedichtes betrifft, ist es so gut oder schlecht wie alle hier, es kommt nur auf den Zweck an, den der Leser damit verfolgt. Für den einen ist es duplo, für die anderen die längste Praline der Welt! Dank Google kann man ja das Gedicht „Die rote Blume“ kostenlos lesen. Ich will ja der Autorin nicht zu nahe treten, aber wieso sich ihr Gedicht qualitativ von dem hier unterscheiden soll, ist mir ein Rätsel. Also wenn sie der Meinung ist, das Gedicht von Herrn Dietsch ist schlecht, dann ist ihres auch schlecht, wenn ihres gut ist, dann ist es das andere auch oder halt andere Kombinationen, je nach Geschmack! Also, die Künstler an der Seebrücke in Graal-Müritz würden nie auf die Idee kommen, zum Nachbarstand zu gehen und dem anderen ins Gesicht zu sagen: „Deine Keramiktasse sieht echt bescheuert aus!“ Ist vielleicht der Anonymität geschuldet, dass man sich zu Wertungen hinreißen lässt, geht mir mit der PDF ja auch so!
Um es noch einmal zusammenzufassen: Herr Dietsch, ihr Gedicht ist nützlich, hat es allein bei den Kommentatoren gezeigt, wie sie mit anderen Gedanken umgehen können, wie bei ihnen der „kleine“ Rassismus aussieht. Man muss keine Burka tragen, es reicht schon ein harmloses Gedicht und schon wird an einem Galgen gezimmert und Feuerholz gesammelt (mich eingeschlossen!). Einfach köstlich!
..."schlecht" ist vielleicht der falsche Ausdruck. Der Text als solcher ist ganz ansprechend, nur verkörpert er kein Gedicht. Ihm fehlen lyrische Elemente, Metaphern, Dichte.... Anders formatiert, wäre er eine Kurzgeschichte.
Der Abschied entziffert die Handschrift einer Begegnung
Nachdem endlich Ronald eingesehen hat, dass keine Diskussion bzw. Diskurs möglich ist in Foren, haben wir nun einfach Informationen, Gedanken, Erlebnisse und Meinungen aneinandergereiht ohne uns gegenseitig in der Substanz zu bekritteln. Ob es gegenüber dem Gedicht und seinem Autor angebracht ist, hm.
LG Argus
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Aber hier reden wir von einem Text - da gibt es oft auch ein Dazwischen. Ein Text ist für mich nur dann schlecht, wenn man aus ihm nichts mehr herausholen kann. Aus "Neulich" lässt sich was machen.
Sofern sich das Geschriebene mit dem Text befasst, widerfährt dem Autor Gerechtigkeit.
Der Abschied entziffert die Handschrift einer Begegnung
Es ging um ein Gedicht und als Gedicht ist es noch nicht mal verbesserungstauglich. Man muss nicht jeden Mist loben und der ominöse Gast lobt offensichtlich sich selbst. Das ist mir zu blöd.
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02.08.2014 08:20
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