"Der äußere Fortschritt hat uns vom Ochsenkarren zum Düsenflugzeug geführt, aber innerlich hat sich das Individuum überhaupt nicht verändert." (Krishnamurti, Einbruch in die Freiheit)
Immer schneller weiter größer höher tiefer durch die Welt fallen wie ein Stein niemals zufrieden sein.
Pausenlos erleben erfahren erfinden bauen produzieren verbrauchen immer mehr doch innerlich oft unerfüllt und leer.
Immer noch jagen an allen Tagen nach Genuss und Vergnügen lassen uns belügen betrügen können uns nicht begnügen mit dem, was wir haben was wir sind.
Mit all unserm Fortschritt kommen wir nicht mit kein Ende des Wachstums der Zerstörungen in Sicht den Weg zu uns finden wir nicht......
Wo kommt es her wo geht es hin frage nicht zu leben ist des Lebens Sinn.
vielen Dank für eure Auseinandersetzung mit meinem Gedicht.
Dass der Sinn des Lebens das Leben ist, scheint eine sehr banale Behauptung zu sein. Doch was man unter "Leben" versteht, stellt sich sehr verschieden dar. Bei den Pflanzen und Tieren ist das ziemlich eindeutig, nicht aber bei den Menschen. (Stichwort "Lebensqualität")
Bei Krishnamuti sehe ich auch den Widerspruch, dass er kein Lehrer sein wollte, aber den größten Teil seines Lebens mit Vorträgen und Lehren verbracht hast. Trotzdem hat er mir sehr wertvolle Anregungen gegeben.
Ich sehe keine wesentlichen Änderungen bei den Menschen seit der Steinzeit - im Gegenteil. Die Gewalt ist grausamer geworden, in vielen Teilen der Erde herrschen Krieg, Hunger, Elend. Die Umwelt ist zu einem großen Teil zerstört, viele Arten sind ausgestorben. Soll ich weitermachen?
Trotz dieser Entwicklungen bin ich ein "opimistischer Pessimist". Denn auch die Hoffnung gehört zum Leben.
Ich wünsche euch euch schönen, friedvollen Sonntag.
wüstenvogel
Wo kommt es her wo geht es hin frage nicht zu leben ist des Lebens Sinn.
Ich sehe keine wesentlichen Änderungen bei den Menschen seit der Steinzeit - im Gegenteil. Die Gewalt ist grausamer geworden, in vielen Teilen der Erde herrschen Krieg, Hunger, Elend.
Nur eine kleine Anmerkung zur (Un-)Logik: Eine Änderung zum Schlechten ist auch eine Änderung.
das Artensterben gab es auch schon vor dem Erscheinen des Menschen. Zu keiner Zeit wurde so viel für die Erhaltung der Tier-und Pflanzenwelt getan wie heute. Wenn Du nur mal schaust was wir an Naturschutzgebieten in Deutschland haben und mit welcher Leidenschaft sich Menschen für Tier und Pflanzen engagieren. Man hat aus Fehlern gelernt. Auch der Steinzeitmensch hat Tiere (Säbelzahntiger) ausgerottet - sie waren seine Fressfeinde. Und gewiss war der Steinzeitmensch wesentlich brutaler und rücksichtsloser als der heutige Mensch - er hatte nur nicht dessen Mittel zur Verfügung. Du musst die "Verbrechen" in Relation zur Bevölkerungsdichte setzen - und da war die Welt noch nie so friedlich wie heute. Luther war ein Antisemit - so etwas wäre heute nicht mehr möglich. Die ersten europäischen Siedler haben in hundert Jahren den ganzen nordamerikanischen Kontinent abgeholzt - auch das wäre heute nicht mehr möglich.
Danke und auch dir einen friedvollen Sonntag.
Der Abschied entziffert die Handschrift einer Begegnung
Das scheint mir jetzt aber sehr spitzfindig zu sein - ich weiß nicht nicht, ob es eine Veränderung zum Schlechten gegeben hat, Auf jeden Fall hat sich der Mensch in seinem Innern nicht wesentlich gewandelt - allerdings hat er heute (leider) die technischen Möglichkeiten, unvorstellbare Gewalt- und Gräueltaten zu begehen.
Nochmal Krishnamurti, der es gut auf den Punkt bringt: "Alle äußeren Veränderungen, die durch Kriege, Revolutionen, Reformationen, Gesetze und Ideologien veranlasst wurden, haben es nicht vermocht, die Natur des Menschen und damit die Gesellschaft grundlegend zu verwandeln."
Schönen Sonntag!
wüstenvogel
Wo kommt es her wo geht es hin frage nicht zu leben ist des Lebens Sinn.
Zitatdie Natur des Menschen und damit die Gesellschaft grundlegend zu verwandeln.
Die Frage ist doch; ist das denn überhaupt notwendig?...und wenn ja; zu was müsste sie sich wandeln? Es ist immer sehr einfach alles zu kritisieren ... wenn man keine Alternativen hat. Vielleicht hilft es einfach nur zu akzeptieren, dass der Mensch ist wie er ist - weil die Natur ihn so will? Aus der Sicht der Natur ist alles außer Fressen und Poppen nur reine Zeitverschwendung. Genetisch sind wir so programmiert, dass wir im Alter von ca. 40 Jahren abtreten. Das reicht gerade um für Nachwuchs zu sorgen und diesen großzuziehen. wir haben es mit Hilfe unserer Intelligenz geschafft der Natur ein paar Jahrzehnte abzujagen - das ist alles.
Der Abschied entziffert die Handschrift einer Begegnung
Das stimmt. Wenn wir wie Tiere leben wollen, brauchen wir nur zu essen und uns fortzupflanzen.
Mein Menschenbild ist da ein anderes - es liegt sozusagen in einer "anderen Dimension".
Es gibt sicher Alternativen. Du kennst bestimmt "Imagine" von John Lennon - in diesem Lied beschreibt er, wie eine andere, bessere Welt aussehen könnte.
Liebe Grüße
wüstenvogel
Wo kommt es her wo geht es hin frage nicht zu leben ist des Lebens Sinn.
Ohne mich weiter zu äussern zu diesem Thema, ich fürchte mich aufs Glatteis zu begeben, nur eine kleine Stellungnahme zu Peters (Andere Dimension) Äusserung:
. Luther war ein Antisemit - so etwas wäre heute nicht mehr möglich.´
Ist es so? Das ´Gestern´ liegt garnicht so weit zurück und sollte der Mensch von diesem ´Wahsinn´ schon endgültig geheilt sein. Das politische Tagesgeschehen, was ja auch ein geistiges ist, lehrt uns doch, so wie ich es sehe, etwas anderes.
ja, ich kenne den Text - und so sehr ich Lennon auch schätze, da steckt ein Schuss Naivität im Text. Wusstest Du z.B., dass Pflanzen ebenso brutal sind wie der Mensch? Würden alle Menschen friedlich und gleichberechtigt miteinander leben, gäbe es den Menschen schon bald nicht mehr. Das Recht des Stärkeren ist eine Notwenidgkeit, will eine Rasse überleben. Bei den meisten Säugetieren ist es so, dass sich nur der Stärkste Bulle fortpflanzen darf, alle anderen gehen leer aus. Die Natur hat das so eingerichtet, weil nur die besten Gene eine Chance haben zu überleben. Die Gleichmacherei ist also alles andere als von der Natur gewollt - sie will den Verlierer am Boden sehen.
Der Abschied entziffert die Handschrift einer Begegnung
dass er ein Antisemit war, das ist unstrittig - ob und wie er das "ausgelebt" hat, dazu gibt es unterschiedliche Meinungen. Lässt man mal sein religöse Wirken und diesbezügliche Verdienste außer Acht und betrachtet seine politischen und gesellschaftlichen Ansichten, dann war er sicherlich alles andere als ein rechtschaffener Mann. Ich halte es für ausgeschlossen, dass sich heute in der westlichen Welt Menschen den Thesen eines solchen Mannes anschließen würden.
Der Abschied entziffert die Handschrift einer Begegnung
Unser Menschenbild ist eben sehr verschieden - ich glaube nicht, dass der Mensch "von Natur aus" darauf aus ist, andere zu unterdrücken und zu beherrschen, um sich als Sieger zu beweisen, wenn es auch oft so scheint.
Im Pflanzen- und Tierreich mag der Darwinismus herrschen - der Mensch hat die Möglichkeiten, ihn zu überwinden.
Liebe Grüße
wüstenvogel
Wo kommt es her wo geht es hin frage nicht zu leben ist des Lebens Sinn.
ZitatUnser Menschenbild ist eben sehr verschieden - ich glaube nicht, dass der Mensch "von Natur aus" darauf aus ist, andere zu unterdrücken und zu beherrschen, um sich als Sieger zu beweisen, wenn es auch oft so scheint.
das hat mit Menschenbild wohl nur wenig zu tun. Du beantwortest dir solche Fragen aus der religiösen Sicht heraus, ich mehr aus der wissenschaftlichen. Und wissenschaftlich gesehen ist es nun mal so, dass die Natur zwischen der Kuh und dem Menschen keinen Unterschied macht. Wie Du weißt, sind 98% unsere Gene mit denen des Schimpansen identisch. Ethik und Moral sind von der Natur nicht vorgesehen - sind Erfindungen des Menschen.
Gruß, A.D.
Der Abschied entziffert die Handschrift einer Begegnung
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Moderne Menschen, Teil 1
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15.11.2014 21:30
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