Literaturforum - Kurzgeschichten, Erzählungen, Romane, Gedichte - Bücher und eBooks

Lassen uns immer weiter treiben
zerreiben
aufreiben
von gestern ins Morgen
gejagt und gehetzt
aber das Leben
ist immer jetzt.

Können kaum noch
Schritt halten
mithalten
anhalten
innehalten
schauen
vertrauen
aufbauen
für Augenblicke
ent-spannen
aus-spannen
beten
meditieren
uns verbinden
Ruhe und Frieden finden.

Nur in der Stille
offenbart sich des Lebens Fülle
nur im Schweigen
kann sich alles zeigen.

"Die größte Offenbarung ist die Stille." (Laotse)

Der Fisch im Wasser schweigt,
das Tier auf der Erde lärmt,
der Vogel in der Luft singt.

Aber der Mensch hat in sich
das Schweigen der See,
den Lärm der Erde
und die Musik der Lüfte.

Rabindranath Tagore

baroque-mande
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Zen-Meister Ikkyû Sôjun zu einem Verzweifelten:
„Ich würde gerne irgendetwas anbieten, um Dir zu helfen,
aber im Zen haben wir überhaupt nichts.“

Hallo baroque,

ein schöner Text, den du da zitierst.

Vielleicht stimmt es, dass der Mensch alles in sich trägt -
leider ist es oft allzu verbogen und verborgen, schwer, wenn nicht unmöglich zu erreichen.

Davon handelt mein Gedicht.

Liebe Grüße

wüstenvogel

Guten Tag, wüstenvogel,

auf den Inhalt möchte ich nicht eingehen, da uns wohl Welten trennen, was so der Sinn des Lebens ist
und wir aneinander vorbeireden würden.

Ich möchte nur kurz auf Laotse eingehen.
Mir ist nicht klar was ´Stille´ hier bei dem Filosofen bedeutet.
Wenn es absolute Stille sein sollte, so wäre sie für mich tödlich. Was ich mir allerdings bei seiner ´Weisheit´ nicht vorstellen kann,
dass er dieses gemeint hat.

Ohne mich ´der grössten Offenbarung´ zu bedienen, so ist für mich die ´Stille der Natur´, mit Vogelgesang, Wehen des Windes
und das Bachgeriesel, etwas, das mich ausfüllt und Kraft gibt.
Auch wenn die ´Stille´ mit guter Musik ausgefüllt wird. So wie mein ´Name´schon andeutet, bin ich ein alter Rocker, so dass es die Baroquemusic ist.

Vielleicht meinst du ja auch, dass Stille mit innerem (Er)leben kann ausgefüllt sein. Nun ja, dann würde man in diesem Punk nicht ganz
soweit auseinander liegen

Und was deine ´Dichtkunst´ anbelangt, nun...doch ein wenig schwach für mein Empfinden. Doch Jemand anderes mag und wird
es vielleicht anders beurteilen.

Ich wünsche noch einen schönen Tag.

Mit Grüssen,
baroque-mande
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Zen-Meister Ikkyû Sôjun zu einem Verzweifelten:
„Ich würde gerne irgendetwas anbieten, um Dir zu helfen,
aber im Zen haben wir überhaupt nichts.“

p.s.
Dieser kleine Spruch eines ´Unbekannten´, gefällt mir, auch wegen seiner Kürze,
ganz besonders:
´Wenn du ganz leise bist, kannst du hören, wie es zischt, wenn die untergehende Sonne das Meer berührt´.

Hallo baroque,

vielen Dank für deine Bemerkungen.

Ich verstehe Laotse so: Je stiller wir sind, desto mehr können wir hören,
je größer die Leere in uns ist, desto mehr können wir aufnehmen, mit hineinnehmen.

In einem anderen Gedicht von mir heißt es:

Zu viele Geräusche
verhindern das Hören
zu viele Bilder
verhindern das Sehen
zu viele Worte
verhindern das Verstehen
zu viele Gedanken
lassen uns nicht gehen -
zu viel ist nicht genug.

Nur das Nichts kann alles (er)fassen - ich glaube, so sehen es auch die alten Zen-Meister.

Viele Grüße

wüstenvogel