Es gibt diese Momente, die nicht einfach nur lächeln. Sie sind gut, weil sie ungeduldig sind. Sie mischen sich in die Stille ein, die den alten Bildern gehört, damit sie von sich erzählen können. Sie flüstern. Manchmal singen sie. Die Lieder sind vertraut. Diese Momente riechen, wenn sie wollen. Wenn ich es will. Sie schmecken auch. Vielleicht nach Frühling. Es wird Zeit für ihn. Der Winter hat mir den Freund genommen. Mein Winter, der nicht im Kalender steht. Ein Winter, den die Sonne trotzig grüßte, obgleich ich mich vor ihr versteckt hatte, um sie nicht spüren zu müssen. Sie ist beharrlich. Sie ist stark. Sie meint es gut mit mir, ohne sie, das weiß ich, geht es nicht. Geht gar nichts.
Der König war müde geworden. Er ruhte am Tag und wartete geduldig auf die Nacht. Dann sagte er mir, es sei soweit. Er schlief ein, mit meiner Hand auf seinem Kopf, der mir so plötzlich ganz winzig vorkam. Unschuldig und unbeschützt. Und doch so unbeschreiblich in seiner Schönheit. Manchmal denke ich, er hätte sich vermutlich lieber davongeschlichen, um im Schatten eines Baumes zum letzten Mal die Erde zu atmen. Mag sein, er hat den Himmel mitgenommen, das Gras, die Steine, als er ging. Mag sein, das alles ist durch ihn und auch für mich, vielleicht nur für mich unsterblich geworden.
Ich weiß, dass es richtig war. Und dass es wieder gut sein wird. Die Königin ist noch jung. Sie lernt, zu wachen. Über das Gestern. Und über den Morgen. Es gibt ihn. Immer noch.
ja...gerne deine vielschichtigen Momente gelesen und sie auf mich wirken lassen. Am schönsten sind jene Momente, wenn sie nicht nur uns den Augenblick zur Freude werden lassen, sondern wenn sie Dauer verleihen, wie hin und wieder das Lächeln eines Kindes.
Ich bin froh, dass ich hier doch noch reingeschaut habe. Sehr gerne gelesen, einen gelungenen Text mit heiklem Thema, wo jedes Wort zählt auf dieser Gratwanderung. Da zeigt sich die einfühlsame Autorin.
Danke, liebe Karin.
Argus
_______________________________________________________________ Einen Roman zu lesen ist wie eine Kreuzfahrt, und jede abgestandene Floskel löst sofort eine Flaute aus. (Argus)
ist ein Hund gestorben? Ihrer? Ein Mensch kam mir nicht in den Sinn, da stören mich der König und die Königin. Momentan reitet die Welt auf der „Ich bin Charlie“ Welle, ich nicht, ich bin nicht Charlie! Ich wünschte, ich wäre ein einfühlsamer Leser wie die anderen, aber so sehe ich einen kurzen Text, einen Momenttext sozusagen. Opfert man zwei Buchstaben, wird daraus ein Monument auf dem Papier, deshalb rate ich von einer Verlängerung ab, ich würde noch mehr kürzen, so dass ein Bild entsteht von dem Erlebnis. Legt man dieses Bild neben die anderen und lässt sie vorbei laufen, genügend schnell, sieht man einen Film, eine Geschichte und staunt über die Technik. Was wären wir ohne die Technik? Wie viele Hunde gibt es in den Tierheimen, reichen die für einen Roman? Ich stelle mir ein leeres Tierheim vor, weil ein Schriftsteller Komparsen braucht. Ärgerlich, was mache ich mit der Spende? Vielleicht tausche ich sie um, in Papier, falls mir doch noch eine Geschichte einfällt. Es wäre peinlich, wenn endlich oder wieder die Sonne aufgeht und die Badehose hat ein Loch. Jetzt muss ich arbeiten.
Hallo, Gast, Hund ist recht erkannt, der König ist tot, jetzt lebe lang die Königin, eher wohl eine Lumpenprinzessin, aber einige können einfach alles tragen. Dein Beitrag ist eine andere, kleine Lektüre, hat aber nun nichts mit den Momenten zu schaffen, die ich zu Papier gebracht habe, um Euch, die Ihr gelesen habt, einen vielleicht guten Moment zu schenken. Mehr eher nicht.
Solange man lebt, hat man die Chance, alles aufzunehmen, was einem begegnet. Wenn man einen Filter setzt für Lob, dann bleiben 99% draußen. Wenn das alles Tadel wäre, dann hätte ich ja noch Verständnis, aber außer diesen zwei Genussmitteln, die ungefähr 0,3 % ausmachen, besteht der Rest aus Leben. Die Betonung liegt auf „auch anderes“. Wenn man darauf keinen Wert mehr legt, sollte man sich einmauern lassen, das spart Energie!
Wer legt jetzt auf was und warum keinen Wert mehr? Was bedeutet das von Dir betonte "auch anders" hier im Kontext? Ist das nun der Moment, der es verlangt, mit dem Messer an das Glas zu klopfen und die Stimme zu erheben, wenn's denn wem weshalb auch immer oder eben sowieso nicht irgendetwas nützt?
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11.02.2015 18:42 (zuletzt bearbeitet: 12.02.2015 19:16)
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