Literaturforum - Kurzgeschichten, Erzählungen, Romane, Gedichte - Bücher und eBooks

Hey Karin, ich sagte dir ja, längere Erzählungen bzw. KG schreiben, langweilt mich, ist mir zu viel Sachbearbeitertätigkeit dran. Hingegen lyrische Kurztexte, damit lässt sich gut basteln, herumexperimentieren mit Sprache und so. Bringt Laune. Nun habe ich mal die drei letzteingestellten Gedichte zu einem Zyklus zusammen verbunden, mit zusätzlichem Text verfugt. War in ein paar Sekunden fertig. Man könnte natürlich auch ein ganzes Gedicht daraus machen. Da habe ich aber wiederum keine Lust zu.

Ich denke mal, in dieser Gedichte-Kombination mit den Zusatzinfos dazwischen ergibt sich am Ende auch eine Geschichte? mit von dir geforderter „Moral“. Finde ich jedenfalls interessant.


Meine Geliebte, so teile ich dir meinen Lebensverlauf
in einem kurzen Gedichte-Zyklus von Dreien mit, beginne
in meiner Knabenzeit:


Entrückt(e)

war mir mein Vater,
am Morgen danach,
noch mit einem Bein
in seiner Traumwelt,

Mutter ständig in Trance,
weit weg von uns,
in ihrem Paralleluniversum.

Ich wurde verrückt,
irgendwo dazwischen.


...dichtete mir am Ausgang meiner Adoleszenz,
anstatt einer vernünftigen Arbeit nachzugehen,
solches zusammen:



Ein Slammertext

Wie die Killerbienen
schwärmten seine Worte
mir durchs Gehirn,

beeindruckten mich
mit großem Gebrumm,

ohne dass ihre Stachel
mich injizierten mit
etwas von Bedeutung,

das mir den Kopf
anschwellen ließ.



...ja, ich fand keine bahnbrechenden Einsichten, in
der Poesie gab und gibt es keine Einsteins, meine
Geliebte; so verharre ich und teile
das Schicksal von uns allen:



Geleimt

wie die Fliegen
am Klebestreifen
hält uns die Erkenntnis.

Zähflüssige Gedankengänge,
Geistesblitze oder Irrlichter,
auf bindendem Grund;

so strampeln wir bis zum Tode
in diesem ewigen Sumpf.

Gut ansprechend, ernsthaft. Das kursiv Geschriebene als Vorwort/Übergang...liest sich echt sauber, mal was anderes. Ist wohl ganz Dein Ding.

Bester Gruß,

Karin

Ďanke, Karin. Ich würde mir auch zutrauen, eine sog. Wahre Geschichte für eine Frauenzeitschrift zu verfassen, abba nicht freiwillig. Da müsste man mir schon eine Pistole an die Stirn halten.

Na ja, jedes Gedicht hier für sich genommen, ist wohl auch zu kurz, als das jemand daran ein wirkliches Lesevergnügen haben kann. So habe ich quasi aus der Not eine Tugend gemacht. War halt ma so ein Versuch. Freut mich, dass er bei dir Anklang gefunden hat.

LG Argus