Literaturforum - Kurzgeschichten, Erzählungen, Romane, Gedichte - Bücher und eBooks

Was habe ich heute gesucht. Ich suche dieses Gefühl in mir, weit in mir, sogar tief in mir. Dieses Gefühl, das sich nur zeigt, wenn es beachtet, geschätzt und immer wieder angedacht wird.

Es geht nicht ohne Kraft, es geht nur mit Strom, mit Willen mit dem unbedingten Willen. Der unbedingte Willen es zu schaffen, es zu erreichen und offen zu sein. Frei in der Welt herumblicken zu können, frei beobachten, frei sprechen, frei laufen und frei tun zu können.
Das ist mein Ziel. Das Ziel ist und bleibt das Kribbeln, das Leben, die Liebe, das bewegt Sein, das Leuchten. Ja, ich möchte leuchten, ich möchte erleben, ich möchte spüren. Dafür muss ich frei sein, darf kein Gefängnis um mich herum haben, das mich einschränkt oder behindert. Nur ich kann mein Gefängnis sein, nur ich kann meine Mauer sein, nur ich kann mein Tor, meine Tür sein; offen oder geschlossen. Diese Freiheit habe ich, jeden Tag, jede Stunde, jede Minute, jeden Augenblick. Es ist die Freiheit, die ich fordere, die Freiheit, die ich habe, und die Freiheit, die ich mir nehme.

Verantwortungsvoll muss ich mit dieser Freiheit umgehen. Darf sie nicht mit Füssen treten, muss sie schätzen, muss sie bewahren und leben. Es gilt sowohl zu ruhen als auch zu rasen, in den richtigen Momenten präsent zu sein. Offen, Verständnisvoll, wissend, dass die Welt keine Einfache ist für die Menschen. Wissend, dass die Welt auch für mich keine Einfache ist. Es war ein langer, weiter, beschwerlicher Weg und es wird ein langer Weg bleiben. Ein Weg der jederzeit Achtsamkeit verlangt, jederzeit ein wenig korrigiert werden will, jedoch auch jederzeit mit unendlich viel Freude, Spaß und Liebe aufwartet. Diese positive Seite ist überall und immer präsent, sie will nur gesehen und genutzt werden. Es bleibt nichts anderes übrig als nach vorne zu blicken und nicht in die Vergangenheit. Nach vorne und gemütlich schlendernd auch nach links und nach rechts. Dort sind die schönen Dinge, dort gilt es sie zu finden und zu erleben. Aus der Vergangenheit lässt sich lernen, lässt sich einmal erlebtes noch einmal vor dem inneren Auge Revue passieren lassen. Lässt sich vielleicht auch ermitteln, ob bei der nächsten Episode etwas anders gehandelt werden sollte. Daher sollte auch nie der gelegentliche Blick nach hinten vernachlässigt werden. Jedoch darf es nur bei einem Blick bleiben, es darf sich nicht der ganze Körper nach hinten drehen und am Ende einen rückwärtsgerichteten Gang beginnen. Nur in der konjunktiven Welt zu leben, im hätte, wäre oder wenn, wird niemanden helfen.

Niemanden wird es weiter bringen nur die Vergangenheit immer und immer wieder zu erleben und in ihr zu leben. Es ist wie ein Mensch, der ständig auf einer Wiese im Kreis laufen würde. Seine Schritte werden sich Millimeter für Millimeter in den Boden eingraben, bis irgendwann ein kleiner und bald immer größer werdender Graben entsteht. Dieser Graben wird bald so mächtig sein, das es kein Entkommen mehr gibt. Bald würde diesem armen Menschen nur noch eine lange Leiter helfen aus seinem Verlies zu entkommen. Nur wer ist stark genug diese Leiter herabzulassen, wer ist überhaupt fähig den Menschen in seinem Verlies dort unten zu finden?

Nur wenige kommen in Frage und nur wenige haben diese Wahrnehmung und solche befriedenden Kräfte. So ist es doch besser erst ganz nicht die Reise im Kreis zu beginnen und das Leben ohne Hürden und Gräben mitzunehmen. Nur so ist es möglich sich über diese Welt zu freuen, das hier, das jetzt. Jede Emotion und jede Regung in sich und in anderen möglichst wahrzunehmen und zu schätzen. Das ist die wahre Aufgabe und das wahre Leben, nur so wird die Welt ein schönerer, reicherer Ort. Viele Milliarden Menschen, die in ihren Gräben gefangen sind helfen uns nicht weiter, denn es würde sich nichts ändern, und wenn, dann nur zu unserem schlechteren.

Nicht im Kreis gehen will ich, nicht zu viel nach hinten blicken, das ist es, was mich hier und jetzt bewegt. Lese ich diese Zeilen fühle ich es wieder, ein Gefühl viel zu stark, um Gefangener eines Kreises zu sein. Ein Gefühl, das sich zeigen will und auch zeigen darf. Niemand sollte sich verstecken, niemand ängstlich sein. So abgedroschen es klingt, doch häufig gibt es nichts als die Angst selbst zu befürchten, häufig liegt die Angst in einem selber verborgen und nicht in der Welt die einen Umgibt.

Häufig ist es genau dieser Graben, der den entscheidenden Schritt in die Freiheit versperrt. Finde die Leiter aus Gedanken, denn auch der Graben ist nur eine Einbildung.

Guten Tag,
Herr Gedanken,

Über Gräben!
Zuerst dachte ich, dass ein Beitrag kommt über Erdarbeiter.
Doch dann entpuppte es sich als eine Anweisung für ein, aus
deiner Sicht, richtiges und sinnvolles Leben.
Ach, ein Socrates reicht mir!

Habe mich trotzdem durchgelesen durch das, was deine Radschläge
sind.
Ja, vielleicht helfen sie Manchem.
Dass er nicht im Kreise sich bewegt, oder in den Graben fällt; sich einen gräbt!

Viel Nachdenken macht mich müde und bringt mir doch keinen Schlaf!
Da gehe ich doch lieber in den Garten und hacke Holz für die Sauna. Dann kann ich
schlafen!
Oder pflanze ein Bäumchen. Es muss ja nicht ein Apfelbäumchen sein!

Doch eine Bemerkung sei mir zu einem Satz von dir erlaubt:

Niemanden wird es weiter bringen, nur die Vergangenheit immer und immer wieder zu erleben und in ihr zu leben.

Nun, ja, da magst du recht haben. Doch eine Ausnahme gibt es bei mir.
´Die erste Liebe´, die schon fast 50 Jahre andauert und eine lebendige Vergangenheit ist, welche ich/wir immer
wieder erleben!

Mit freundlichen Grüssen
baroque-mande
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„Anstatt über Dunkelheit zu klagen, sollte man lieber eine Kerze anzünden!“ sagte der Weise.
Der Narr lächelte:
„Vorausgesetzt man hat eine !“

(baroque-mande)

Wohl gut gemeint, Herr Gedanken, gut gesprochen, lieber mande,

beste Grüsse,

Karin