Zum gefühlten tausendsten mal, sagte mir das Schicksal: Ätsch! Wieder nicht, und zersplitterte meine Seele abermals in winzige Stücke. Sicher wusste ich, dass ich ihn nicht wirklich liebte. Die wahre Liebe erkennt man, indem sie einem den Boden unter den Füßen weg zieht. Ausserdem ist der Winter nicht meine Jahreszeit, ich hasse die Kälte, ich hasse dass alles gleich aussieht, und ich hasse die Dunkelheit. Doch so war unsere Beziehung, alles musste auf den ersten Blick glitzern. Glitzern so wie Schnee. Jeder sollte nur das sehn, was er sehen wollte. Nur diesmal, stellte mir das Universum, den Frühling und den Sommer zur Seite. Mein Baby, dass mich nur mit seinen großen Augen ansehn muss, und mich wieder daran erinnert, warum ich eigentlich morgens lächelnd die Augen öffne. Mein kleiner Held. In meiner Seele, hatte sich aber in den folgenden Jahren, der Herbst ausgebreitet. Sicher war immer alles bunt, und ich dachte glücklich zu sein. Doch was ist Glück? Um wirklich zufrieden zu sein, sollte man die Menschen in seinem Umfeld, nicht zu Marionetten machen. Man sollte sie nicht herausholen, und wegstellen wie es einem gerade lieb ist. Jeder Mensch braucht zum glücklich sein, andere Menschen. Menschen egal in welcher Position. Ob es Freunde, Familie, Partner oder was auch immer sind, nur behandeln sollte man jeden so, wie man auch selber behandelt werden will. Immerhin liebt man jeden auf eine eigene Art und Weise. Nur diese Liebe hatte ich, ausser zu meinem kleinen Helden, verloren.
Niemand kann seine Zukunft beeinflussen, auch jemand wie ich kann das nicht. Dann kam der Tag, an dem das Schicksal, es gut mit mir meinte. Es schickte mir den Menschen, der meine Fassade bröckeln ließ. Nach wenigen Stunden war mir klar, dass es wohl keinen anderen gibt, der mir so ähnlich ist wie er. Egal über was wir redeten, wir hatten die gleiche Meinung, oder beendeten Sätze des anderen. Es war alles zu schön um wahr zu sein. Umso mehr Zeit wir zusammen verbrachten, umso hartnäckiger wurde die Angst in mir. Seine Vergangenheit ließ mich glauben, das auch in ihm der Herbst wohnte. Ich dachte, dass auch ich nur eine seiner Marionetten sei. Eine von denen, ich schon zuviele hatte. Es kam mir so vor, als sei er jemand, der nur ins "Verliebt sein" verliebt ist. Von Zeit zu Zeit dachte ich schon darüber nach, es wieder Sommer werden zu lassen, nur anstatt einer zersplitterten Seele, schien es mir ein besserer Weg zu sein, alles zu beenden, bevor es begonnen hatte.
Ich versuchte da weiterzumachen, wo ich aufgehört hatte. Anfangs funktionierte das auch gut, immerhin waren da ja noch all meine Marionetten, die mir meine Zeit vertrieben. Trotzdem erwischte ich mich ständig dabei, auf den SocialNetworks nachzusehen, was in seinem Leben abging. Was ich da sah, bestätigte mich jedesmal aufs neue wieder, ständig schaute mir eine, seiner neue Freundinnen direkt, und ohne erbarmen ins Gesicht. Ich hasste die Option, Profilfotos, mehr und mehr. Doch es wurde immer dunkler in mir, er fehlte mir. Sooft wollte ich ihm schreiben, auch wenn er nur ein richtiger Freund, neben all denn Marionetten wurde, wär ich zufrieden. Nur verließ mich jedesmal der Mut. Der Mut, der nach zwei Bier, endlich mal blieb ;)
Nach einigen Wochen und ein paar SMS, trafen wir uns endlich wieder. Mein Herz schlug so laut und schnell, dass es mir die Ohren verschlug, aber es war so, als hätten wir uns nie aus den Augen verloren. Nur diesmal ohne Angst. Ich sah in seine Augen, und sah dass was ich mein ganzes Leben lang sehen will. Von Tag zu Tag, verliebte ich mich mehr in ihn.
Auch jetzt, Monate später, ist es noch so.
Er bringt mir den Frühling, weil er mein Herz immer warm hält. Er bringt mir den Sommer, weil er mich immer zum lachen bringt. Er bringt mir den Herbst, wenn ich buntes in meinem Leben brauche. Er bringt mir den Winter, weil er meine Welt glitzern lässt, so wie ich es will.
Frühling, Sommer, Herbst und Winter ... alle haben etwas wunderbares ...
Ed, Em, Eu
Mir tut sovieles, heute unfassbar leid, ich musste mich verändern, um was zu sein, ich wollte stolz auf mich sein, heute bin ich stolz. Menschen ändern dich.
ja...Als ich die Überschrift las, dachte ich ´nun kommen Gedichte´, von einem literarischen Händler der ´Vier Jahreszeiten´! Nein, eine Kurzgeschichte.
Ich habe sie gelesen und muss gestehen, dass ich nicht weiss, um was es geht; was dein Anliegen ist. Doch Einiges hat mich animiert zu eigenen Erkenntnissen und Erinnerungen, wie:
´ Die wahre Liebe erkennt man, indem sie einem den Boden unter den Füßen weg zieht.´ Er fällt und liegt ihr zu Füssen! Bei mir waren es die Beine, welche mich tanzen machten!
Doch was ist Glück? Ja...gute Frage. Bei mir wäre es, ich muss es gestehen, ein grosser Lottogewinn! Ich weiss, keine grosse seelische Tiefe.
Jeder Mensch braucht zum glücklich sein, andere Menschen. Sicher wohl. Doch auch zum unglücklich sein.
Niemand kann seine Zukunft beeinflussen, auch jemand wie ich kann das nicht. Ich weiss nicht. Zumglück, oder auch Unglück, der Mensch tut es, Weil er auch nicht anders kann. Seinem Schicksal, welches sowieso in der Sternen liegt, kann man vielleicht nicht entgehen. Vielleicht nur!
Frühling, Sommer, Herbst und Winter ... alle haben etwas wunderbares ... Dem schliesse ich mich gerne an und muss an das kleine Gedicht von Sei Shonagon denken: ´Ich liebe den ersten Monat im Jahr, den dritten, den vierten und fünften, den siebenten, den achten , den neunten, den elften und den zwölften Monat. alle haben innerhalb der Jahreszeit ihren besonderen Reiz. Das ganze Jahr ist schön!´
Am Anfang deiner Geschichte, hast du den Winter ja noch gehasst, doch im Laufe deines Schreibens, deiner Gedanken, konntest du ja amschluss dich mit ihm anfreuden!
Mit freundlichen Grüssen baroque-mande ---------------------------------------- Erkenne dich selbst, und du wirst nicht glauben, dass du es bist! (baroque-mande)
Hallo Tanja Deine Geschichte gefällt mir ausgesprochen gut. Du bringst die Passivität der Frau, die mit sich geschehen und sich lenken lässt sehr gut zum Ausdruck. Und 'uff' - nach zwei Bier ist sie über ihren Schatten gesprungen und sie hat Glück gehabt und der Märchenprinz hat sie errettet und lenkt nun ihr Leben weiter und ändert sie - vielleicht ist sie doch wieder eine Marionette? Neugierig wie ich bin, hätte ich gerne gewusst, wass sich wohl kurz vor, während und kurz nach den zwei Bier im Kopf der Frau abspielte. Ich denke, das war der 'Kick' in ihrem Leben, indem sie ihr bisheriges passives Verhalten geändert hat. Gibt es vielleicht eine zweite Episode, in der sie wie Pinocchio von der Puppe zum Menschen werden will? Wird ihr Märchenprinz ihr dabei helfen? Ich bin gespannt ob und wie es weitergeht.
Zwei Sätze in Deiner Geschichte sehe ich persönlich ein wenig anders.
Du sagst "Niemand kann seine Zukunft beeinflussen, auch jemand wie ich kann das nicht." Das klingt so düster und hoffnungslos. So ausgeliefert. Das wolltest Du auch sicherlich zum Ausdruck bringen und das ist Dir auch gut gelungen und passt auc zur Passivität der Protagonistin. In meiner Philosophie ist es so, dass ich meine Vergangenheit nicht ändern kann. Wohl aber meine Zukunft. Und ich muss aus meinen Fehlern lernen, damit ich mich so verändern kann, wie ich es für gut befinde.
"ich musste mich verändern, um was zu sein, ich wollte stolz auf mich sein, heute bin ich stolz. Menschen ändern dich." Das klingt so passiv und so depressiv und so fremdbestimmt, so als wenn Du Dich über eine andere Person definierst und es ist Dir sehr gut gelungen, genau das auch auszudrücken. Aber wolltest Du selbst Dich denn gar nicht ändern? Wolltest Du lieber alles so belassen, wie es war? Damit warst Du in Deiner Geschichte aber ja auch nicht glücklich. Hm...das 'd' und das 's' liegen auf der Tastatur dicht zusammen und 'sich' und 'dich' in Deinem letzten Wort können Deiner Geschichte eine ganz unterschiedliche Bedeutung geben.
Ich persönlich denke, nur Du selbst kannst Dich ändern. Aber ich pflichte Dir bei, dass andere Menschen einem dabei behilflich sein können, den richtigen Weg dabei zu finden. Meist bedarf es dazu nämlich eines Auslösers. Aber die anderen Menschen ändern sich auch - vielleicht sogar deshalb, weil Du Dich verändert hast? Und all diese Veränderungen machen doch die Würze unserer Geschichten aus, oder? Egal ob von einem selbst ausgehend oder durch eine andere Person initiiert.
Ich bin gespannt, ob die Geschichte weitergeht. Und ich liebe Happy-Ends.