Damals, vor hundert Jahren, sollen die Engländer noch irgendeine Kulisse mit enormen Planen aufgebaut haben. Der Dudelsack spielte zum gemessenen Schritt Richtung Feind. Und der erwartete sie hinterm Busch mit übermächtigem Artilleriefeuer. (1) Eben dorthin begaben sich an diesem 1. Juli Vertreter des englischen Königshauses und andere Prominente. Neben dem üblichen Zeremoniell wären da die Worte von Prinz William: An diesem Abend stehen wir hier mit einem Versprechen für diese Männer. Das Geschenk, das ihr eurem Land gemacht habt - jeder von uns wird es lieb haben, daran hängen. Nie und nimmer werden wir euer Opfer vergessen können. (2) Fragt sich bloß, wie die dahingeschickt und bei der Stange gehalten wurden. Als was für ein Geschenk sollte man das denn ansehen?
Auf der anderen Seite entzog sich der Pflicht wohl erst recht keiner, immer durchdrungen von - Kinder für den Kaiser, Volk, Vaterland und so weiter bis zum Felde der Ehre. So wahrscheinlich beflügelnd, begeisternd für ein Regiment, etwas, das im Ganzen aufgehen lässt. Ansonsten wird jeder seinen Job gemacht haben je nach Befähigung und Eigenart. Und wenn Schluss war, war eben Schluss. Interessant die Frage, was Nachkommen des Kaisers dazu so von sich geben würden. Und so ganz nebenbei: Ein Tag Krieg kostete die Deutschen 1870 7 Millionen Mark, 36 Millionen 1914 und 145 Millionen Anfang 1918.
Gruß Emiti
Quelle: (1) RUndfunksender France-Info, (2) Zeitschrift Point de vue
Und wenn Schluss war, war eben Schluss. Es wird nie einen Schluss geben. Nur eine Pause. Man muss ja auch mal verschnaufen! Und dann kommt die Fortsetzung. Die es immer gab und geben wird.
Fragt sich bloß, wie die dahingeschickt und bei der Stange gehalten wurden. Nun, mit Whisky and ´Rule Britannia!
Und beim Kaiser!? Dieser brauchte nur an seinem Schnurrbart ziehen.. Dann nickten auch u. a. der mannsche Thomas und Hesse. Sind dann doch aus diesem ´teutschen´ Albtraum erwacht!
Und so ganz nebenbei gefragt: Wieviel Tote gab es 1870/71 und am Ende der Schlacht, (dann werden ja die Toten¨ gezählt), 1918?
Hallo baroque, Du hast ja dermaßen recht - bis auf eins vielleicht. Ich hatte den Einzelnen gemeint, für den eben einfach Schluss ist, wenn es ihn erwischt. Sieht er es so, wird er sich wenigstens nicht noch selbst zum Opfer machen. Sein bisschen gelebtes Leben bleibt gewissermaßen so stehen. Mehr kann er nicht tun gegenüber dem Zwang seitens der Obrigkeit, die nach ihren Gesetzen über ihn verfügt, und die, die werden für die Vielen gemacht und ausgelegt. Steht doch nirgends geschrieben: Ihr sollt nicht töten! So gesehen wird wohl nie Schluss sein. Mit einer Einschränkung vielleicht. Fridericus Rex pflegte zu sagen: Wenn der lezte Krieg vergessen, kommt der nächste. Da hatte er aber auch noch keine Vorstellung von den beiden Weltkriegen.
ja, trotz cajus, du hast richtig den baroque erkannt. Cajus deshalb, weil ich mein Passwort hatte vergessen, und erst nach der Neuammeldung, ich den baroque, quasi mich selber, wieder gefunden habe.
Ich möchte kurz auf diesen Satz eingehen: ´Ihr sollt nicht töten!´
´Du sollst nicht töten!´, heisst es ja alttestamentlich.
Ein drittes, das wichtigst?: ´Wir sollen nicht töten!´
Sicher, man soll, wie man sagt, immer zuerst bei sich selbst anfangen. ´Ich soll nicht töten!´
Nun, kleiner Gedankengang nur, zu einer einladenen Bemerkung.
Ich blicke aus dem Fenster: es dunkelt zwar nicht auf der Heide, doch über dem See! Bald wird uns für lange Zeit Dunkelheit umpfangen! Mit finnischen und auch freundlichen Abendgrüssen baroque - cajus
Hallo baroque, Hier in dem Kontext, wirkte das Wir so, als gehe die Menschheit damit einen grossen Schritt voran in ihrer Entwicklung, ihrem Bewusstsein. Es ist etwas für Edelgesinnte. Die aber nehmen dann auch auf sich, wenn verkündet wird: Wir haben getötet; und werden ihres Lebens nicht mehr froh. Ganz abgesehen davon, dass bei grösseren Verfolgungen ganz schnell die nötigen Rechtfertigungen daraus bezogen werden. Durch die Gegenüberstellung tritt beim Ihr die Distanz besonders zutage, während beim Du doch eine starke Kraft spürbar ist.
Eine ganz andere Art an die Dinge heranzugehen ist soetwas wie: send sb to glory, kill him. Weiss nicht, wie es sich auf Dauer mit dieser Denkweise lebt.
Hallo baroque, Also, die ganzen Truppen damals, die waren nicht nur an der Somme, dem Fluss (wobei -somme- soviel wie Quelle bedeutet), sondern auch in der Somme, dem Departement. Landkarten bleiben da ganz sachlich, in den Köpfen, den Ohren läuft das noch ein bisschen anders. Hatte es da nicht etwa mit Summe zu tun? Lief es da nicht auf Summe hinaus? Wäre man demnach an der Summe, in der Summe? Haben die damals übersetzt, nachgeschlagen, darüber nachgedacht? So eine kaum noch zu beantwortende Frage trägt einen über die Ebene der Zeit hinaus. Dasein und Emotionen bleiben weiterhin damit verhaftet und so differenziert wie das, was vom Einzelnen käme angesichts von: Wir sind in der Summe/Ich bin in der Summe.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen der gewaltigen Summe Toter und Verletzter und der Summe von Strafzoellen u.a. mittels der die Geschicke der heutigen Welt gelenkt werden, fragt man sich. Nicht nur das kleine unwissende Fussvolk wird sich mit -in der Somme/an der Somme- herumgeschlagen haben, auch die Wissenden taten es wohl, und fuer sie war es: La bataille de la Somme. - Die Schlacht der Summe, um die Summe oder eben auch mittels der Summe.
alles kann man zusammenzählen und Irgendwer wird immer eine für ihn sinnvolle Summe entdecken. Ich glaube schon, dass Alles mit Allem irgendwie zusammenhängt. Ob man aber die richtigen Ver- bindungen und Knoten entdeckt ist eine andere Sache. Dies hängt immer ab von Intelligenz, Weltan- schauung und auch vom Glück und nicht immer von exakter Forschung. Oft pickt man sich,, mangels Wissen und Erfahrung, das Genehmste heraus. Ich gehöre leider nicht selten dazu.
Einen angenehmen Abend noch! Mit Grüssen baroque-mande
Hallo baroque, Ja, das ist mir nicht ganz unbekannt, was in diesem Beitrag anklingt - Zahlen und Buchstaben, denen ein Wert beigemessen wird, der dann ganz methodisch vertieft, verborgene Erkenntnisse herausholt aus bestimmten Ereignissen oder auch nur Namen. An sich nicht zu unterschätzen, aber genau wie du es sagst, hängt es ab von ... Wenn man jetzt die ganzen Summen von solchen Kriegen auflistet, kommen letzten Endes Gewinne und Verluste heraus, so wie in der Wirtschaft auch und die machen eine ungeheure Triebkraft aus. Die reinen Zahlen in Millionen und Milliarden werden zum Maß aller Dinge und verschaffen oft mehr Befriedigung oder Frust als alles andere. Der Zahl - hier die der Opfer - steht das unermessliche Leid gegenüber. Ebenso Dinge, die sich nur messen und nicht zählen lassen. Es wäre nicht verwunderlich, wenn Messe von den strikt bemessenen Worten der Liturgie abgeleitet wäre und ein Messias sich als einer verstehen liesse, der sich in einem solchen Kontext bewegt - in unermesslichen Dimensionen, knapp bemessen in Zeit und Raum, konfrontiert mit Vermessenem und Vermessenen.