Zwai Ngolo, ein kleiner Junge aus Datobi, einem Dorf im Land Saini, hat Eltern und Geschwister, die gemeinsam mit ihm neben vielen anderen Bambushüttenbe-wohnern auf einem großen Hüttenplatz le-ben. Sein Vati heißt Abubakar und arbeitet auf einer Kakaofarm, die dem reichen Groß-grundbesitzer namens Abdul Nuyumba ge-hört. Seine Mutti Wanda Ngolo verkauft den Kakao auf dem Fruchtbasar in Nabosi, unweit von Datobi entfernt. Trotzdem sind beide Eltern sehr arm. Die Namen von Zwais elf Geschwistern lauten: Amir, Baudi, Chandu, Dau, Etana, Faida, Gasira, Hadih, Iptisam, Jabir und Mafunda. Seine Großeltern heißen Pandu und Tam-buzi. Oft kommen auch seine Verwandten Onkel Najun und Tante Nia – und alle sei-ne anderen Onkel und Tanten zu Besuch:
Onkel Pupa und Tante Yusra, Onkel Baba und Tante Zaynab, Onkel Zende und Tante Zari, Onkel Mosi und Tante Kahfee, Onkel Mschindi und Tante Tahira, Onkel Raha und Tante Aksha, Onkel Roho und Tante Basma –
und viele Onkels und Tanten mehr... Wenn sie alle bei Zwai und seinen Eltern, Großeltern und Geschwistern eingeladen sind – und umgekehrt: Zwai mit seinen Eltern, Geschwistern und Großeltern bei ihnen allen ist, gibt es immer viel zu erzählen. Da hören Zwai und seine Geschwister immer ganz interessiert zu. Ansonsten ist der kleine Knirps jeden Tag zufrieden und spielt mit seinen schwarzen Freunden, den anderen Dorfkindern, näm-lich mit einem Jungen und einem Mädchen namens Dada, ein Name, der für beide Geschlechter gilt. Die anderen Kinder heißen:
Auch Jana und Jina, Doli und Zwena, Aksha und Basma, Baba und Barke und all die anderen Jungen und Mädchen – alle sind gut gelaunt und lassen sich von ihrer Armut nicht unterkriegen. Zwai sieht sich die bunten Kindersachen seiner anderen Kumpanen an: Die bunten Spielsachen und Kleidungsstücke. Da es dort aber immer sehr heiß ist, gehen seine Spielgefährten meist nackt oder haben bunte Lendenschurze um die soge-nannten "Schambereiche" umgebunden. Die Erwachsenen tragen solche Lendenbekleidung sowieso tagtäglich – wegen der Moral. Die Kinder dürfen das noch frei entscheiden, ob sie nackt oder bunt angezogen sein wollen. Manchmal richten sie sich nach dem Wetter – und manchmal nach dem Augenbedürfnis, sich bunte Farben ansehen zu wollen – auch bei sich selber. Wenn er jedoch erwachsen ist, wird er sich leider immer einen Lendenschurz umbinden müssen – genauso wie seine Eltern und all die übrigen Erwachsenen ringsum. Die Frauen brauchen in Zentral-Afrika – im Gegensatz zu uns Europäerinnen – keinen Büstenhalter und auch kein T-Shirt. Dort ist es für sie erlaubt, die "lebenden Polster" naturell zu lassen – eine Erlaubnis und körperliche Erleichterung, um die sie so manche Europäerinnen beneiden! - Die Kinder tragen aber auch bunt gestreifte und geringelte T-Shirts, wenn es kühler geworden ist. Zwai, der kleine Afrikaner, den ich schon oft im Fernsehen gesehen habe, hat oftmals sein rot-schwarz-grün geringeltes T-Shirt und seine kakaobraune Hose an. Dieses T-Shirt ist sein Einziges, Hosen in kakaobraun hat er zwei: eine kurze – und eine langbeinige. Oft spielt Zwai mit seinen anderen kakaobraunen Gefährten und Gefährtinnen. Er bietet ihnen auch oftmals an, mit ihm gemeinsam in Kakao- und Gewürzplantagen zu gehen. Auch allerlei andere Plantagen besuchen Zwai und seine Gefährten und Gefährtinnen. - Und oft meldet sich Zwai zum Ernteeinsatz, zum Transport der Waren zum Fruchtbasar, wo er sie dann an viele andere Käufer – auch Kinder – für wenig Geld verkauft. Denn in Saini sind alle Leute ganz arm und erhalten ganz wenig Lohn für ihre Arbeit. Viel zu wenig, um selbst satt zu werden – geschweige denn, um ihre Familien ausreichend ernähren zu können. Eines Tages geht der kleine Zwai mit seinem Vati in die Wildnis, wo er viele kleine Zebras sieht. Er sagt zu ihm: "Ach lieber Vati, schau mal da, die lieben kleinen Zebras! So eins könnten auch wir gebrauchen!" "Mein lieber kleiner Zwai, du hast gar keine Ahnung von all den Umständen, die es bedarf, sich ein Zebra zu halten. Dazu brauchen wir einen Stall, wohinein wir das Zebra stellen. - Auch brauchen wir Futter für das Tier, Hafer und Heu zum Fressen, Wasser zum Saufen und Stroh zum Auslegen des Stallbodens – wie auch eine Futterkrippe und einen Eimer zum Tränken. Wir brauchen auch eine Schaufel und eine Schubkarre zum Ausmisten des Stalls. Wie und wo sollen wir das viele Zebrazeug beschaffen? Zu diesem Zweck müssten wir erst mal Geld ansparen, im ganzen Dorf nach einem Verkäufer suchen, der uns das alles verkauft – und dann dieses alles bezahlen. - Und nicht zuletzt müssen wir die Nachbarschaft um uns herum erst mal fragen, ob sie das duldet. Denn das Zebra kann laut wiehern – und dies auch nachts tun, vielleicht auch aus Angst oder weil es vor irgendetwas erschrickt und scheu wird. Ein Zebra ist wie ein Pferd und braucht viel Auslauf. Außerdem benötigt es gutes Futter, eine angenehme Unterkunft und viel Liebe und Zuneigung. Und das alles ist leider sehr aufwendig und ganz teuer." Diese schwere Enttäuschung konnte Zwai zuerst gar nicht verkraften und weinte. "Aber lieber Vati, ich wünsche mir ja so sehr gern ein liebes kleines Zebra. In der Wildnis gibt es so viele liebe arme kleine Zebras, die von bösen Löwen gefressen werden. Und ich würde so gern eins retten und es mit zu mir nach Hause nehmen." "Da müssten wir ja ALLE Zebras vor bösen Löwen, Tigern, Leoparden, Panthern und allen anderen Tieren retten, die Tiere fressen. So viel Platz haben wir ja gar nicht! - Und wenn wir den Löwen und allen anderen Raubtieren die Zebras wegnehmen, müssen sie verhungern. Dann fressen die Raubtiere andere arme Veganer: Gnus, Bisons, Wisente, Rinder, Büffel, Antilopen, Giraffen, Rehe, Hasen, fallen Elefanten an – und wenn sie keine solchen mehr finden, auch MENSCHEN! - Auch DICH!" Zwai bekam nun einen panischen Schreck und fragte seinen Vati: "Stimmt das wirklich, was du jetzt gesagt hast?! Auch MENSCHEN UND MICH fallen die Löwen an?" "Leider ja! Wenn sie keine Tiere finden, die sie fressen können, dann tun sie das auch mit uns! - Dann lass sie denn lieber Zebras fressen, das ist dann schon besser als wenn sie uns vertilgen würden! "Das ist aber gar nicht schön, wenn das tatsächlich stimmt, was du jetzt gesagt hast!" "Ja, das stimmt!", beharrte der Vater. "Aber zum Glück sind manche Menschen gut gewappnet und bewaffnet gegen Löwen und andere Raubtiere. Sie haben ein Gewehr - gefüllt mit Patronen – dabei. Und wenn sich ihnen ein Raubtier nähert, schießen sie es an – oder tot." "Das ist aber gar nicht schön, wenn ein Löwe angeschossen wird; dann soll man ihn lieber gleich ganz tot schießen, so muss er keine Qualen leiden." "Das sehe ich auch so.", bestätigte der Vater. "Wenn ich leider schon ein Tier schießen muss, bekommt es seinen Volltreffer. Da brauchst du dir keine Sorgen zu bereiten.", beruhigt der Vater seinen lieben kleinen Sohn. "Ich wollte dir ja nur sagen, dass ein Raubtier einen bewaffneten Menschen nicht fressen kann. Es merkt, dass er ein Abwehrwerkzeug bei sich hat, das es von seinem Vorhaben abhält. - Aber DU als kleiner unbewaffneter Junge musst dich vorsehen, denn du bist vollkommen wehrlos!" Zwai kann sein Gespräch über die Raub-tiere noch immer nicht beenden und fragt seinen Vati weiter: "Warum gibt es denn überhaupt Raubtiere in der Natur, Tiere, die andere Tiere fressen? - Und tun sie das absichtlich?" "Leider ist das so in der Natur eingerichtet: Jedes Lebewesen muss sich ernähren, um zu überleben. Es gibt Tiere, die sich nur von Pflanzen ernähren, wie Zebras, Gnus, Bisons, Wisente, Rinder, Pferde, Esel, Maultiere, Maulesel, Kamele, Dromedare, Elefanten – und viele, viele andere Tiere; dieser Art. Es gibt Fleischfresser, das sind Tiere wie Löwen, Tiger, Leoparden, Panther, Hunde, Bären, Katzen, - im Norden Eisbären, Wölfe, Marder, - bei uns in Afrika – in Saini – also auch in Datobi - Schlangen, Krokodile, Alligatoren – und viele andere Tiere mehr... - Und du fragst mich, ob ein Raubtier dies absichtlich tut – also etwa, weil es schlechte Laune hat und die anderen Tiere ärgern will, um sich Luft zu machen? - Nein, nicht wirklich; man könnte das denken. - Aber nein, es kann nichts dafür. Das liegt am Verdauungs-system des Tieres. Es hat von der Natur solche Nahrungsaufnahmeorgane – die Zähne und Reißzähne – vorgeschrieben bekommen - und auch die Verdauungs-organe wie Magen, Milz, Leber, Galle und Darmorgane sind darauf ausgerichtet, Fleischnahrung – also leider Tiere – fressen zu müssen. Bei den Pflanzen-fressern sind sie alle unterschiedlich aufgebaut und funktionieren auch anders."
Zwai kam nun wegen seiner großen Tierliebe auf eine rettende Idee und fragte: "Wenn Löwen arme Pflanzenfresser fressen – warum fressen sie dann nicht lieber stattdessen ihresgleichen – also ebenfalls Löwen – oder Tiger Tiger, Panther Panther, Leoparden Leoparden – und so weiter – oder ein Löwe einen Panther - oder umgekehrt... - Ich meine kurz und bündig erklärt: "Weshalb fressen Fleischfresser immer nur friedliche arme Pflanzenfresser statt Tierfresser? So wäre es gerechter." "Jetzt hast du mich aber wirklich auch zum Nachdenken gebracht: Tiere, die Tiere fressen, sollten sich doch lieber andere Tierfresser als Nahrung aussuchen – statt arme Pflanzenfresser zu vertilgen. - Vielleicht haben sie Angst davor, weil sie fürchten, dass sich diese Tiere dann gegen sie wehren und sie verletzen könnten. - Aber was tatsächlich stimmt, ist, dass größere Schlangen kleinere Schlangen fressen. Das habe ich wirklich schon oftmals in freier Wildbahn gesehen. Aber mit diesen verflixten Viechern habe ich kein Mitleid..." "Nun lieber Vati, zu meinem großen, großen Herzenswunsch, ein Zebra als Freund zu haben, hast du da eine Idee?" "Das habe ich mir jetzt besser überlegt. Du kannst deine Freunde, die kleinen Braun-bübchen und -mädelein hier ringsherum fragen, ob sie – und auch ihre Eltern - damit einverstanden sind, wenn wir hier auf unserem Hüttenplatz eine Koppel bauen und uns ein Zebra aus der Wildnis fangen oder mit Leckerbissen anlocken können, das dann der Freund oder die Freundin aller Kinder unseres Hütten-platzes wird. Und wenn du damit Glück hast, informierst du uns, und dann bauen wir ihm eine Koppel, auf die es dann kann. Und dann können wir sogar mehrere haben." "Hurraaa! Nichts schöner als das!", johlte Zwai und umarmte seinen lieben Vati. Sogleich ging er auf dem Hüttenplatz – und dann im ganzen Dorf herum und fragte alle Kinder und ihre Eltern: "Wer von euch wäre denn damit einver-standen, ein Zebra – oder mehrere Kleine dieser Art hier auf unserem Hüttenplatz zu haben, das beziehungsweise die ihr anschauen und mit denen ihr euch vergnügen könnt? So auf diese Art hättet ihr eine Menge Spaß und Freude, und das Zebra – oder das ganze Zebravolk – würde vor Löwen und anderen Raubtieren gerettet werden. Mein Vati würde dann für unsere Freunde eine Koppel bauen. Wir würden alle einen Wagen mit Zaumzeugen und Zuggeschirr kaufen – und würden dann Wagenfahrten unternehmen. Wer allerdings auch mal reiten möchte, darf das selbstverständlich auch tun. Ihr solltet aber bitte nett zu euren Kameraden sein und sie keinesfalls anschreien, erschrecken oder schlagen, sie auch nicht im bösen Ton zur Arbeit zwingen, sondern sie lieb und kameradschaftlich anreden und humorvoll fragen: "Hat jemand von euch Lust, mit uns spazierenzugehen?" Oder: "Heute wollen wir mal Wagen fahren. Vielleicht gehen wir auch mal zum Fruchtbasar und kaufen uns was zu essen – und ihr dürft auch mit uns schmausen." Aber sie im Alter auch nicht schlachten – oder ihnen damit drohen und Angst einjagen, wenn sie mal keine Lust zum Arbeiten für uns haben - nur sie im Notfall erlösen. Aber so bald braucht noch niemand von uns darüber nachzudenken. - Den A-a, den sie machen, können eure Eltern prima für ihre Anbaupflanzen verwerten. - Und sollte einer oder sollten einige von ihnen nachts laut wiehern, so lasst euch bitte möglichst nicht davon stören, und schlaft ruhig weiter. Vielleicht bereitet euch das Wiehern sogar einen angenehmen Schlaf und gute Träume." Die Kinder waren sofort einverstanden und freuten sich. Ihre Eltern jedoch fragen Zwais Vati, was der kleine Sohn denn für eine lange Rede gehalten habe - und ob das stimmt, dass ein Zebra – oder mehrere - hierher kommen sollten. Ebenso interessiert sie, wie teuer denn überhaupt ein Zebra ist – und wo hin er die Koppel bauen will? Nachts wäre es auch gar kein Problem, eventuelle Zebra-Geräusche zu hören; Kinder würden sich sogar freuen, und ihre Eltern wären ihren Kindern zuliebe auch froh über das Zebrawiehern. Abubakar, ein Vater seiner Kinder Babafemi, Baba, Badru, Diwani, Asente, Fahimi, Guahemi,Chandu, Cheja und Dogo fragte Zwais Vater, wie teuer denn ein Zebra sei. Darauf erklärt Zwais lieber Vati den Kindern und ihren Eltern, dass er für den Kauf von Zebras überhaupt nichts bezahlen müsse; er würde zusammen mit seinem kleinen Sohn in die Wildnis gehen und ein Zebra liebevoll zu sich locken – und vielleicht kämen da auch mehrere Zebras, die sich von ihm locken ließen. Er würde keinesfalls ein Lasso mitnehmen und damit arme, nichts ahnende Zebras fangen. Das sei anfangs seine Idee gewesen; doch weil er von ganzem Herzen ein Tierfreund ist, verwirft er seine dumme Idee, so ein armes Tier mit einem Lasso zu fangen. Er lockt es lieber mit einem Leckerbissen, Streicheln und liebevollem Zureden. Nach all den vielen Vorbereitungen: Unterhaltung mit den Nachbarn und deren Kindern, Koppelbau, Futter-, Eimer-, Wasser- und Zaumzeugbeschaffung sowie der Anfertigung eines Wagens ruft er seinen Sohn: "Hallo, mein lieber kleiner Zwai, ich habe eine ganz große Überraschung für dich und deine Freunde. Wir nehmen sie alle mit in die Wildnis und holen uns... - Ja, was denn? Was holen wir uns denn? - Na komm erst mal mit mir in die Wildnis. Wir können auch einige andere Kinder und deren Eltern fragen, ob sie mitkommen wollen." Und er lädt auch viele andere kleine schwarze Kinder ein, bei seinem Vorhaben mitzukommen. Also kommen auch noch viele andere Kinder mit zu diesem großen Erlebnis – und ab geht's in die freie Wildbahn! Weil Zwais Vati ein lieber Tierfreund ist, der Tiere nicht heimtückisch mit einem Lasso fangen will, sagt er zu seinem Söhnchen: "Mein lieber kleiner Zwai, es kann leider sehr lange dauern, bis ein Zebra den Mut hat, zu uns zu kommen. Sie alle haben panische Angst vor Menschen, weil sie mit ihnen so viele schreckliche Erfahrungen machen. Wir müssen uns sehr ruhig verhalten und ganz viel Geduld haben, sonst reißen sie alle aus. Du kannst ihnen ja Gras abzupfen und hinhalten. Wenn erst eins gekommen ist, kommen dann noch mehr zu uns." Der liebe Vati macht sein kleines Söhnchen immer wieder darauf aufmerksam, dass es nicht vor lauter Freude laut herumjohlt und wild mit den Armen herumfuchtelt. Denn sonst ist es gleich aus mit der Freude. Jetzt kommt schon ein Zebra zu ihnen, zwar noch ziemlich ängstlich, aber es kommt doch. Zwais Vati hält ihm das Steppengras vors kleine Mäulchen, und es frisst tatsächlich dem Vati das Gras aus der Hand. Nun streichelt es der Vati. Und es hat Vertrauen zu ihm gefasst. Er spricht beruhigend mit ihm, pflückt wieder ein Hälmchen und hält es ihm abermals vors Maul. Er streichelt es erneut. - Und nun tut Zwai dasselbe. Auch ihm gegenüber wird es zutraulich – und bald darauf kommen auch noch andere Zebras. Es werden immer mehr kleine Freunde, die sich bei Zwai und seinem Vati versammeln... "Wollen wir nun ein kleines Zebra fragen, ob es mit uns mit nach Hause kommen möchte?", fragt der Vati seinen kleinen Sohn. Zwai ist vor Staunen ganz ungläubig. Das kann er doch wohl nur geträumt haben! Der Vater macht doch bestimmt nur Spaß! Und Zwai wäre dann hinterher außeror-dentlich enttäuscht gewesen. Aber der liebe Vati scheint ihm doch tatsächlich den allergrößten Herzenswunsch erfüllen zu wollen. Er fragt die Zebras: "Na ihr lieben kleinen Freunde, wer von euch möchte denn gerne mal mit uns mitkommen? Ich habe für euch eine wunderschöne Koppel mit Offenstall gebaut. Ihr seid allesamt im ganzen Dorf herzlich willkommen. Ich habe alle Dorfbewohner auf unserem Hüttenplatz gefragt – mit Zwai gemeinsam -, und Kinder wie Eltern haben alle begeistert "Ja!" gesagt. - Und gutes Futter haben wir euch auch bereitet. Ihr könnt also alle zehn mitkommen!" Die Kleinen fühlen Zutrauen und kommen alle mit Zwai und seinem Vati mit – ganz freiwillig und ohne Halfter. Denn hätte der Vati ein Halfter mitgenommen, wäre das Leitzebra sicher scheu geworden und abgehauen – und mit ihm die ganze Herde. Und dann wäre es aus und vorbei gewesen mit Zwais großer Freude.
Doch Vati und Zwai wie auch alle anderen Eltern und Kinder haben alle ein bewundernswertes Glück: Alle kleinen Zebra-Freunde kommen ruhig und gelassen mit - mit bis zum Hüttenplatz auf die schöne große Koppel, die mit herzhaftem Steppengras gefüllt worden ist. Gleich darauf kommen Zwais Mutti und alle anderen Eltern und Kinder, die zu Hause geblieben sind, versammeln sich bei den neuen Freunden und rufen begeistert: "Hurra! Wer steht denn hier auf der schönen großen Koppel?! - Und gleich so viele auf einmal?!" "Die sind für uns alle hierher gekommen!", erklärt der kleine liebe Zwai. "Erst wollte ich nur eins für mich haben – und dann fiel mir ein: "Ich frage lieber alle Dorfplatzbewohner, ob ich überhaupt ein Zebra haben darf. Und weil ihr damit einverstanden gewesen seid – und auch eure Eltern – es mir erlaubt haben, habe ich mir überlegt: "Dann soll doch jeder einen lieben kleinen Zebrafreund haben, mit dem er spielen und den er liebhaben kann. - Aber bitte ärgert die Zebras nicht, – und ihr sollt sie bitte erst recht nicht quälen. Sonst müssen wir sie leider alle wieder in die Wildnis abhauen lassen. Das wäre doch schade, oder?" Von dieser schweren Konsequenz waren alle erst mal betroffen. Nachdem sie sich alle wieder erholt hatten, versprachen sie Zwai aus tiefstem Herzen: "Oh nein, das tun wir auf gar keinen Fall! Wir alle sind froh und begeistert, solche lieben kleinen lustigen Freunde bekommen zu haben. Und da werden wir keinem unserer Kameraden ein Leid zufügen." Nun überlegten sich alle Namen für ihre zehn Freunde: "Chimalsi, Jahina, Kijani, Diwani, Hekima, Adila, Badriya, Farida, Hasina und Tahita. Zwai und sein Vati versprechen allen Dorf-freunden: "Wenn sich die neuen Freunde an alles gewöhnt und arbeiten gelernt haben, werden wir Wagen fahren, reiten, Packesel spielen und viele schöne Erlebnisse mit ihnen haben. Wir werden immer mal mit zwei Freunden Wagenfahrten zum bunten Fruchtbasar unternehmen, wo ihr auch arbeiten, bunte Früchte, Gemüse, Gewürze, Kräuter und viele andere bunte Dinge verkaufen und Geld verdienen könnt.- Bis es aber soweit ist, vertreibt eure Zeit erst mal bei Kakao-Ernten und mit Spielen auf unserem Hüttenplatz. So lange üben und lernen unsere Freunde. Und dann steht unser ganzes Leben für die schönsten Erlebnisse mit unseren lieben kleinen Zebra-Freunden offen..." In den nächsten Tagen übt Zwais Vati ganz kameradschaftlich mit den zehn Zebras, sich aufzäumen, das Zuggeschirr anlegen und sich vor den Wagen spannen zu lassen. Auch übt er mit ihnen, sich Lasten auf den Rücken binden und sich damit führen zu lassen. Satteln ist nicht notwendig, denn jedes Kind möchte auf dem bloßen Zebrarücken sitzen. Bis die lieben kleinen Freunde alles gelernt haben, vergeht ein halbes Jahr. Da die Zebras nun aber Männlein und Weiblein sind, wird die Koppel aber leider durch eine Bambuswand in zwei Hälften getrennt. Auch der Offenstall ist in einen Aus- und Eingang für die Herren – und einen für die Damen – eingerichtet worden und führt in die Hengst- und in die Stutenkoppel. Zwais Vati lässt aber die Bambusstäbe so weit offen, dass sich alle Männer und Frauen sehen und mit den Köpfen berühren können. Weil Vater und Sohn Kastration der Zebraherren traurig und grausam empfinden, holt er immer entweder nur zwei Herren oder nur zwei Damen aus der Koppel heraus, die zusammen arbeiten sollen. Vor den Wagen werden ebenfalls immer zwei Frauen oder zwei Männer gespannt. Und der liebe Vati guckt auch immer danach, welche Herren oder Da-men gerade müde oder krank sind. Diese spannt er dann nicht vor das Wägelchen. Welches Hengst- oder Stutenpaar aber ausgeruht und gesund ist, wird kameradschaftlich vom lieben Vati zum Arbeiten gebeten. Wenn die Zebras vor den Wagen gespannt sind und alles fertig ist, fragt er auch noch andere Kinder, wer von ihnen mitfahren möchte. Diese steigen frohgemut auf das Wägelchen - und ab geht die Fahrt zum Fruchtbasar, zur Kakaoplantage oder in die Wildnis. Der liebe Vati benutzt keine Peitsche. Wenn die Zebras also loslaufen sollen, ruft er "Hüh!" und zuckt er allenfalls mit den Zügeln. - Sollen die Freunde aber als Träger oder Trägerinnen dienen, bekommt jedes Kind einen Herrn oder eine Dame zu führen, der oder die arbeiten soll. Ebenso funktioniert das Reiten. Alle Zebras sind brav und arbeitssam, und so können die Hüttenbewohner bald immer mal Wagenfahrten zum Fruchtbasar unternehmen. Ebenso auch Ritte und Wagenpartien in die ganze Umgebung von Datobi. Schwierig wird es aber leider, wenn die Zebraherren unterwegs Stuten sehen. Da muss der liebe Vati am besten fix vom Wagen absteigen und den wilden Zebra-burschen energisch am Zaumzeug halten und beruhigen. Wenn die Hengste gar zu rossig werden, geht der liebe Vati immer mal ins Tierreservat und lässt ihn die Bio-erlebnisse mit anderen Stuten, die dort sind, ausleben. - Und umgekehrt die Stuten mit den Hengsten. So auf diese Weise brauchen die Herren nicht unters Messer. Und Zwai, seine Geschwister und Freunde bekommen auf diese Art noch mehr Zebrafreunde, die die Zebrakoppel an Nachkommen füllen. Werden es aber leider zu viele Nachkommen, die Herren und Damen zeugen, müssen sie im Tierreservat abgegeben werden. Das ist aber auch nicht weiter schlimm für die Kinder, denn sie haben ja jederzeit die Möglichkeit, ihre Neugeborenen im Reservat zu besuchen. So haben Tiere und Menschen ihr ganzes Leben lang viel Spaß und viele bunt-pikante Weltfeiern. Auch lernen Zwai, sowie sei-ne Geschwister und Freunde später im Tierreservat einen Löwen namens Simba kennen, der sein Zebrafleisch von einem Verein für Tiere erhält, die eines aus Altersschwäche bedingten Todes sterben. Mit ihm pflegen sie ebenfalls beste Freundschaft. Zwais liebe Großmutti Tabuzi hatte ihm vor einigen Jahren einen Spielzeuglöwen zu Weihnachten geschenkt, den er ebenfalls Simba ruft; daher kennt er diesen Namen. Ebenso sind da in dem Tierreservat für Pflanzenfresser noch Tiere wie: Affen, Büffel, Gnus, Giraffen, Elefanten, Bisons, Wisente, Kamele, und Dromedare, für die Zwai und seine Freunde herzlich gern Patenschaften übernehmen wollen. Ihre Tierfreunde heißen:
Abasi, Abu, Abdul, Abubakar, Ali, Asente, Akshar, Aurad, Baba, Babafemi, Baha, Basma, Bata, Bausi, Dada, Dada, Daudi, Diwan, Diwani, Doli, Habib, Habid, Hauli, Hadra, Hakima, Jabir, Jana, Jina, Jauhar, Kahfee, Maurud, Mosi, Nafaika, Rayi, Rayyan, Sabir, Sabram, Safari, Wanda, Wardan, Yusra, Zafir, Zaynab, Zamzan, Zuhri, Zuri, Zwena – und – das Söhnchen kann es partout nicht glauben: Zwai, genau wie er selbst. Kahfee war unter den Affen seine beste Freundin. Tatsächlich verband Zwai, der kleine Witzbold, ihren Namen mit Weltfei-ern in Verbindung mit Kaffee: in ein Café gehen und Nachmittagskaffee trinken, eine Kaffeeplantage besuchen, den Kaffeebauern bei der Arbeit auf den Kaffeefeldern zusehen und helfen. Ebenso beim Rösten von Kaffeebohnen – (oder bezeichnet man sie eher als Kaffeekirschen?) - zuschauen. Die liebe Kaffeeäffin namens Kahfee lädt ihren Freund Zwai oftmals zum Nachmit-tagskaffee ein. Auch mit den vielen anderen Freunden des Reservats kann Zwai viel erleben: Eines späten Nachmittags kommt Zwais Freundin Kahfee auf die Idee: "Hier in der Nähe gibt es einen wunderschönen See namens Nijumboba-See mit einer niedlichen kleinen Sandbank, der Zwai den Namen Jaroki gibt. Auf seiner geliebten kleinen "Insel" Jaroki wachsen auch Kakaopalmen, die er "Ali-Baba-Palmen" nennt. Er führt auch lustige Gespräche mit Jaroki und den "Ali-Baba-Palmen": "Hallo, mein liebes kleines Inselchen Jaroki, deine Palmen erinnern mich an das orientalische Märchen:
"ALI BABA UND DIE VIERZIG RÄUBER".
Und von deinem Namen "Jaroki" hatte ich früher mal geträumt. Meine Eltern waren mit mir an meinem Geburtstag in einer Abendbar. –Da hörten wir indonesische Lieder. Und in einem Lied hörte ich mehrmals das Wort "Jaroki". "Jaro-oki, Jaro-o-ki, Jaro-o-o-ki, Jaroki-i-i-i; Jaro-oki, Jaro-o-o-o-ki-i-i-i"... Außerden sangen die Sängerinnen in meinem Traum "Morningstar, morningstar, morningstar..." Das erweckte hoch pikante Weltfeiern in mir. Daher bedauerte ich sehr, dass es nur ein Traum gewesen war, der dann so schnell endete. Und ich glaube nicht, dass ich jemals in dieses ferne Land komme, da wir alle so arm sind... Daher habe ich deinen schönen Namen "Jaroki". Jaroki, ich träume auch immer mal von dir – und davon, dass ich dich ausgrabe und in meine schöne Wunder-Bar mitnehme. Ich habe meine Eltern auch gefragt, was Indonesien eigentlich ist: Das ist ein Land, welches aus vielen großen und kleinen Inseln besteht. - Und deinen schönen Namen habe ich in einem Lied gehört, das, wie ich von meinen Eltern erfahren habe, ein Lied aus Bali ist. Es heißt:
"FLIEGE FREI WIE EIN VOGEL!".
Da wir Menschen aber leider nicht fliegen können, träumen wir eben nur, dass wir fliegen können – und malen uns in unserer Phantasie aus, wie es wäre, wenn wir fliegen könnten." Oder Zwai erzählt seiner Spielzeug-Insel immer seine Träume, die er in jeder Nacht träumt. Wenn er kommt, begrüßt er Jaroki und erzählt ihr von seinen Zebrafreunden – besonders von Tahita, seiner Lieblings-Zebrafreundin. Ihm fällt auch ein, dass er auch schon von einer Insel Tahiti – im Karibischen Meer – geträumt hat... - Und wenn der kleine Zwai sich wieder von Jaroki ver-abschiedet, verspricht er ihr: "Morgen brin-ge ich mein Zebra mit. Tschüss und gute Nacht. Träum süß!" Aber gleich darauf fällt ihm mit Schrecken ein: "Liebe Jaroki, es gibt leider doch ein großes, großes Hindernis: Allein mit meinem Zebra kann ich nicht zu dir hin schwimmen. Ein Zebra kann zwar schwim-men, aber in dem See schwimmen auch ganz schlimme Tiere, Krokodile, die kön-nen mein Zebra und mich auffressen! Da muss schon mein lieber Vati mitkommen. Er hat ein Gewehr dabei, und damit schießt er die bösen Tiere alle tot." - Und immer, wenn er zu Jaroki möchte – und wenn ein Zebra mitgenommen werden soll, erklärt sich der liebe Vati einverstan-den, mit seinem Schutzinstrument mitzukommen. Auch Zwais andere Freunde gehen gern an den Nijumboba-See – und besonders gern auf ihre von ihnen allen geliebte kleine Spaßinsel Jaroki – aber nur im Beisein von Zwais lieben Vati. Um den See herum gibt es viele Anbauplantagen für Kaffee, Kakao, Pfeffer, Piment, Kardamom, Nelken, Zimt, Vanille, Datteln, Feigen, Zitronat, Bananen, Papaya, Karambola, Reis, Hirse. - Aber auch Gemüse wie Paprika, Auberginen, Letscho, Oliven und vieles, vieles mehr wird in unserem Phantasieland Saini angebaut. - Ich schlage uns allen vor, dass wir uns bei Sonnenuntergang hier treffen und die pikantesten Weltfeiern erleben. In der Nähe gibt es auch eine Lorbeerblattplantage. Da können wir einen bunt-pikanten Bratrostabend veranstalten. Das heißt, wir können Tofu oder Saltan braten, dieses mit Senf bestreichen und vielerlei Grill-, Koch- und Rohkostgemüse essen. Als Sättigungsbeilage schlagen die Affen Maniok vor – eine typisch afrikanische Kartoffelart. Zum Nachtisch gibt es alle Fuchtsorten, die wir uns vor-stellen können: Unsere Lieblingsfrüchte sind Bananen. Aber auch alle anderen Früchte, die bei uns in Afrika wachsen, wie nämlich: Karambolas, Papayas, Mangos, Datteln, Feigen und Zitronat essen wir sehr gern." "Wunderbar!", johlte Zwai. "Aber am aller-wichtigsten ist für mich, dass ich meine herzlich geliebten Zebrafreunde – immer mal zwei Herren oder zwei Damen zu euch mitnehmen kann." "Aber ja, herzlich gern!", bietet Kahfee, die Äffin, ihm an. "Wir haben hier viele kleine Affen- und Menschenkinder, die gern reiten oder Wagenfahrten unternehmen möch-ten." "Hurra!", jubelt Zwai. Morgen schon bringe ich einmal die ersten zwei kleinen Herren oder Damen mit. Nur das Problem ist: Die Herren sind ziemlich wild und übermütig! Da müsst ihr aufpassen, dass ihr nicht herunterfallt – oder, wenn wir Wagen fahren wollen, dass ihr nicht aus dem Wa-gen purzelt!" "Mach dir keine Sorgen, lieber Zwai, wir passen schon auf. Und wenn die Fahrten gar zu rasant werden, schnallen wir uns an. Meine Geschwister, meine Großeltern, Eltern, Verwandten, Freunde und ich, wir alle freuen uns schon riesig darauf!" An diesem Abend erlebt er noch viele schöne Weltfeiern am Nijumoba-See mit der niedlichen kleinen Sandbank-Insel Jaroki, die mit vielen wunderschönen Ali-Baba-Palmen bewachsen ist. Dort halten sich kleine Äffchen auf, die den Kindern immer mal aus Schabernack die bunten Spielsachen mopsen. Aber die Kinder sind nett zu ihnen, und darum geben sie ihnen ihr Spielzeug wieder. Oft spielen Affen- und Menschenkinder Ball und viele andere Spiele, die sie am Strand spielen können. Auf dieser niedlichen kleinen Spielzeug-In-sel wachsen auch Lorbeerpflanzen, mit de-ren Blättchen die Kinder Fangeling spielen. Auch schwimmen in dem See lustige klei-ne Fröschlein herum, die den Kindern und Affenkindern ulkige Hops-und-Quak-Vor-stellungen vorführen. Zwai erinnert sich, dass er schon früher oftmals an diesem See war – und zwar mit seinen Eltern, Großeltern und Geschwis-tern sowie mit allen seinen Verwandten, Freunden und Bekannten. Sie alle haben mehrere große Kanus, mit denen sie zu zehnt, zu elft, zu zwölft – und wie viel Per-sonen eben in je solch einem langen, dün-nen Kanu Platz finden, die interessantes-ten Kanufahrten unternahmen. Darin sit-zen sie nun, und jeder von ihnen bewegt sein jeweiliges gemeinsames Kanu mit je zwei Rudern voran. Diese Kanus vererben sie ihren Kindern über Generationen hin-weg, und so können sie diese noch immer benutzen, wenn sie wollen. Wenn ihre Ka-nus im Laufe ihrer Generationen aber leider kaputt gehen, bauen sie sich neue. - Was aber immer ein schreckliches Prob-lem an dem See – und überhaupt an afri-kanischen Seen ist, ist, dass sie an diesem See oft von Krokodilen und Alligatoren heimgesucht werden. Doch der liebe Vati nimmt sicherheitshalber immer sein Gewehr mit, und wenn er ein solches schreckliches Tier zu Gesicht bekommt, gibt er ihm immer gleich eine Salve ab. Er gibt jedem armen Tier, das er leider notgedrungen töten muss, "einen Volltreffer!", wie er immer sagt – auch Schlangen. - Trotz all der vielen Unannehmlichkeiten, die dort auf sie lauern, haben alle viel Spaß beim Anblick des Sonnenuntergangs, grillen sich Tofuspezialitäten mit allerlei pikanten Gemüsen und Getreidezutaten und erle-ben gemeinsam viele interessante Weltfei-ern... Die Tiere des Reservats Raboni sind ihre besten Freunde. Auch wenn Zwai, seine Familienmitglieder, Verwandten, Freunde und all die anderen Mitbewohner von Daboti, Datobi, Fasowi, Manori, Nijumboba und vielen anderen sainischen Dörfern mehr - sehr arm sind, spenden sie kleine Summen für ihre lieben Tierfreunde, immer mal ein paar Cent – im afrikanischen Wert – von dem Geld, welches sie in den Kakaoplantagen und auf dem Fruchtbasar verdient und angesammelt haben. Sie gehen nach dem Motto vor: "Jede kleine Biene sammelt mühsam ein kleines Tröpfchen Nektar und liefert ihn in das große Fass. Und eines Tages ist das große Fass ganz voll – und kann dem ganzen Bienenvolk lange von gutem Nut-zen bleiben. - Man muss aber möglichst sparsam den liebevoll gesammelten Vor-rat verbrauchen – und die Mühe achten. Und genau das tun die Leute vom Tierre-servat. Trotzdem fühlen sich alle Tiere wohl, denn sie werden von herzlich ehrli-chen Pflegern und Pflegerinnen gepflegt – und auch seelisch gut behandelt. Der Ele-fant Bumbo begrüßt Zwai und alle seine Freunde mit begeistertem Trompeten. Er lädt alle Kinder zum Reiten auf seinem Rücken ein. Auch die anderen großen Tiere bieten ihren lieben Menschenfreun-den Ritte und Wagenfahrten durch ganz Datobi an. Und die Affen bereiten ihnen gute Mahlzeiten zu und trinken mit ihnen gemeinsam Kaffee, Kakao, verschiedene Säfte und alle leckeren Tees, die aus den besten Kräutern, Früchten und Gewürzen hergestellt worden sind. Diese wunderbar schönen bunt-pikanten Tage und Nächte im Tierreservat bereiten Zwai und seinen menschlichen und tierischen Kameraden und Kameradinnen viel Spaß. Es gibt hier immer wieder viele bunt-interessant-okkulte Weltfeiern zu erleben – auch mit Lorbeerblättern, die lustig-frech auf dem Feierplatz herumwirbeln. Auch nimmt Zwai mit Hilfe seines lieben Papis immer mal ein oder zwei Zebras gleichen Geschlechts mit zum Feiern am Grill. Doch leider haben sie Angst vor Feu-er, und darum finden diese Weltfeiern nur ohne ihre besten Freunde statt. Er erzählt ihnen aber immer von seinen interessant-bunt-pikanten Weltfeiern, die er leider ohne sie erleben musste, und das erleichtert ihn psychisch ein wenig.
Was Zwai, seine Eltern und seine Geschwister aber auch traurig für Menschen finden, sind mehrere große Probleme: Erstens, dass das grauenvolle Ritual der Beschneidung noch in vielen Ländern Afrikas – und überhaupt in der ganzen Welt immer noch praktiziert wird. Und zweitens, die Ausbeutung der armen Feldarbeiter in den Ländereien von reichen Großgrundbesitzern, die für wenig Lohn auf deren Ländereien arbeiten, wovon der größte Teil den reichen Großgrund-besitzern zugute kommt. Er und all die anderen Afrikaner empören sich darüber, nichts von all den guten Früchten, die in ihrem eigenen Land gedeihen, nicht ein Krümelchen verspeisen dürfen! Denn die Plantagen der Großgrundbesitzer werden von Wachposten überwacht, die die Großgrundbesitzer extra zu diesem Zweck einstellen. Und welcher hungrige und futterneidische Plantagen-Arbeiter sich ein Nippen nicht verkneifen kann, wird entweder nur entlassen – wenn er Glück hat – oder in schlimmeren und schlimms-ten Fällen eingesperrt und gefoltert – oder ganz brutal zum Tode verurteilt. Dieses grauenvolle Verbot, diese unangenehme Lebenssituation, HUNGER – oder großen Appetit – nach heimischem Obst und Gemüse zu haben, aber nichts davon essen zu dürfen – und besonders die barbarische Drohung, ihres Hungers und Futterneids wegen zum Tode verurteilt zu werden, das alles kann ich, Nafaika Baho-ri, ihnen aus tiefsten Gründen meines Her-zens nachempfinden. Gleichermaßen wollen sie auch für Tiere bessere Lebensbedingungen durchsetzen:
Sie sollen nicht durch Nasenringe oder -stricke sowie mittels Peitschen zum Arbeiten oder Gehen gezwungen werden. Sie sollen möglichst schmerzlos getötet werden. - Alten und ausgedienten Tieren soll ein angenehmer Lebensabend durch Tierhei-me und Offenställe gewährt werden.
Gegen all diese Ungerechtigkeit auf der ganzen Welt – beziehungsweise für besse-re Lebensverhältnisse für Tiere und Men-schen - wollen sie kämpfen. Und wir erklären uns herzlich gern dazu bereit, ihnen dabei zu helfen, indem wir sie tatkräftig und finanziell unterstützen. Ihr wichtigstes Lebensziel sind und blei-ben jedoch die Zebras. Und jedesmal wenn ein Tierfreund oder eine Tierfreundin gestorben ist, was ja immer sehr traurig ist, wird er oder sie von einem anderen Herrn beziehungsweise Dame ersetzt. So sind Zwai wie auch seine Geschwister und Freunde ihr ganzes Leben mit Zebras ab-gesichert und brauchen niemals Entbeh-rungsdepressionen dieser Art zu erleiden...
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ZWAI UND TAHITA
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19.09.2016 17:43
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