Ich stehe vor den Scherben, wäre fast draufgetreten. Mein Verstand hielt mich zurück. Emotionen. Ich würde nicht verstehen. Ich könne nicht verstehen. Ich bin zu sehr Kopf. Ich wäre zu negativ. Ich wäre zu verkrampft. Ich. Ich. Ich. Das Problem bin ich. War ich. Werde ich gewesen sein. Kontakt abgebrochen. Komplett, von gestern auf heute. Morgen gibt es nicht mehr. Sie hatte die letzten Worte. Und die zweitletzten. Sie hatte auf meine längste Nachricht nie geantwortet, hatte sie ausgelassen. Das war kurz bevor wir uns getroffen hatten. Es würde sich nicht mehr lohnen, weil sie so viel zu schreiben wüsste. Schreiben. Die kritischen Fragen zu ihrem Typen hatte sie nie beantwortet. Es würde sich eben zu gut anfühlen, um sich Gedanken darüber zu machen. Es wären die Vorurteile, wenn ich meine, dass ich mir Sorgen mache. Ich wäre unreflektiert, könne nicht verstehen, dass sie Leichtigkeit sucht. Leichtigkeit in einem Mann, den sie einmal getroffen hat. Mit dem sie geschlafen hat. Der sich Monate nicht mehr gemeldet hat. Er wisse eben nicht, wann er sie wiedersehen könnte. Aber das möchte er unbedingt. Das wusste ich bereits vor unserem Treffen. Bevor ich zu ihr geflogen bin, nachdem ich gebucht hatte. Wir verstanden uns super. Wir haben viel über sie geredet. Über ihre Themen. Über ihr Buch. Ihre Autobiographie. Sie hätte daraus gelernt. Man müsse zwischen den Zeilen lesen. Sie wäre jetzt stark. Hatte sich zu sehr von Männern dominieren lassen, die nicht wussten, was sie wollten. Über Monate hinweg. Ich fand ihren Blog im Internet. Ich schrieb sie an. Ich hatte ein gutes Gefühl dabei.
Ist mir nicht fremd. Auch ich stehe oft davor und ich mich frage, wann heruntergefallene Tassen und Teller, endlich mir mal Glück bringen. Sicher, du meinst es in einem höherem Sinne.
Du sprichst von der Leichtigkeit. Vor kurzem las ich, beziehungsweise hörte ich als Hörbuch ´Von der Leichtigkeit es Seins´ von Milan Kundera, und da kam mir der Gedanke, dass die Leichtigkeit des Seins, oft an der Schwere des Daseins scheitert.
Was die literarische Qualität deiner Zeilen anbetrifft, nun, dazu vermag ich nicht viel zu sagen, eingedenk des klugen Sprichwortes: ´Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen!´
Was du mit dem Inhalt, mir als dem Leser, sagen möchtest, weiss ich nicht. Ich finde so richtig keinen Zugang. Was natürlich jetzt an mir liegt. Ich begreife des öfteren nicht immer alles auf anhieb. Vielleicht kannst du mich und vielleicht auch anderen Lesern aufklären.
Zu deinen letzten beiden Zeilen: ´Ích schrieb an sie. Ich hatte ein gutes Gefühl dabei.´
Nun da kann ich nur hoffen, dass dein Gefühl dich nicht täuscht!
Mit freundlichen Grüssen, baroque ---------------------------------------------------------------------- Die Leichtigkeit des Seins, scheitert oft an der Schwere des Daseins! (Manfred Schröder/baroque))
Ein höherer Sinn wird sich mir wohl nie erschliessen. Wahrlich aber bin ich nicht von Porzellan ausgegangen, was zerbrochen ist, war im Gegensatz dazu unbezahlbar.
Du hast da ein wesentliches Wort unterschlagen. Es ist "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins". Das Werk steckt schon lange im Warenkorb eines modernen Buchverkäufers, jedoch hatte mir der letzte Stupser noch gefehlt. Danke dir.
Zugang finde ich selber nicht mehr. Als hätte ich einen Teil von mir in eine Schatulle gepackt, sie gut verschlossen und den Schlüssel weggeworfen.
Mein Gefühl hatte mich getäuscht. Aber das ist menschlich, eben die Leichtigkeit des Seins.
Hallo Melvin, hast natürlich recht, das unerträgliche vergass ich, oder habe ich es doch unbewusst verdrängt!? Ein Tiefenpsychologe mag es deuten!
Ich habe dies Werk durch Zufall auf YouTube entdeckt. Viel hat es mir nicht gebracht, da ich mich nicht in die Rolle der männlichen Person kann hineinversetzen, noch seine Welt kenne. Doch immerhin zuende gelauscht, da der Sprecher meine Ohren nicht gequält hat! Wenn Liebe und Ehe Eintopf sein sollte, nun, so habe ich nichts gegen diese Speise!
Mit abermalsgrüssen baroque ------------------------------------------------- Wenn dir deine Frau des morgens beim aufwachen im Bett noch gefällt, dann liebst du sie! (Manfred Schröder-baroque)
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08.07.2017 02:08
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