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Guter Mord

Mir fällt eine gute Methode für den perfekten Mord ein. Die ist jetzt nicht eindeutig von mir, sondern aus einem Film geklaut. Das sollte aber nicht dazu führen, mich per se zu unterschätzen. Diesbezüglich.
Im speziellen Fall geht es um Erschlagen. Schädel einhauen, salopp formuliert. Das klingt jetzt furchtbar, ist aber sachlich und vor allem hypothetisch zu betrachten. Was wäre, wenn...fragt man sich im Alltag ja nun öfter.

Was wäre ergo, wenn ich eine beliebige Person meines absoluten Missfallens aus dem Weg räumen möchte, ohne unnötig erwischt zu werden? An dieser Stelle kommt mein Fisch ins Spiel. Ein Karpfen vielleicht. Oder ein Butt. Egal. Irgendwas Fettes sollte es sein, das so grad noch als Ganzes ins Kühlfach passt. Wenn der Fisch gut tiefgefroren ist, muss ich die Zielperson in meine Küche lotsen. Da fällt mir schon was ein. Und während die nun am Tisch sitzt und Kaffee oder Schnaps trinkt, schleiche ich mich von hinten heran und zieh ihr mit Schwung den Fisch über den Kopf. Oder in den Nacken. Nicht ins Gesicht. Das gibt eine fürchterliche Sauerei, und außerdem hätte man vor dem Zuschlagen noch Blickkontakt mit seinem Opfer. Das geht gar nicht.
Dreht die Zielperson sich um, bevor man ausholen kann, bleibt man besser abrupt stehen und macht einen auf scheinheilig: "Magst du auch Karpfen?" Heißt: Man verschiebt den Mord erstmal und isst gemeinsam Abendbrot. Hat man aber alles wie geplant erledigen können, kann man in Seelenruhe den Fisch auftauen, ausnehmen, zubereiten, in den Ofen schieben, verzehren. Damit ist die Tatwaffe weg.

Forensik hin oder her, da bin ich cleverer. In amerikanischen Haushalten wird gern ein Baseballschläger für solche Aktionen benutzt, aber erstens wird man da sowieso ertappt und zweitens hat man hierzulande solche Dinger nicht im Schirmständer stehen. Mein Vater schon. Nach dem intensiven Studium diverser US-Thriller bekundete er, zur eigenen Sicherheit einen Baseballschläger zu benötigen. Zum Geburtstag schenken wir ihm einen, sollte irgendwie witzig sein, aber seitdem ist der einsatzbereit. Den Ball haben die Hunde.
Nach zusätzlichem Studium etwaiger Horror-Streifen meinte mein Vater zudem, in seinem Haus würde eine Axt fehlen. Ist schon klar, Kopf ab ist immer noch die wirksamste Lösung in möglichen Konfliktsituationen mit Zombies. Ich sagte ihm dann, da ich sowas weiß, dass Kopf ab überhaupt immer die sauberste Angelegenheit sei. Auch bei Vampiren und Werwölfen. Noch steht aber keine Axt neben der Garderobe. Ist vielleicht besser. So im Eifer des Gefechts...vielleicht kommt ja auch keiner?

Was ich sagen wollte: So ein aufgegessener Fisch als Mordwaffe ist eine feine Sache. Die findet niemand. Logisch. Wer jetzt gern erfahren möchte, was mit der Leiche passiert, die noch immer in der Küche liegt, sollte ein gutes Buch über das Thema lesen. Ich bin nicht dafür da, alles hübsch unkompliziert zu machen. Ansonsten könnte man sich auch einfach vertragen und nicht weiter über was-weiß-ich nachdenken. Stimmt doch.

Ja Karin, ist doch Karin oder? Verweckselle leider immer so schnell die Namen.
Besonders bei Frauen. Vielleicht du bei Männern!

Deine Geschichte basiert auf eine amerikanische Kurzgeschichte, ich komme
im Moment nicht auf den Namen des Autors, wo die Mordwaffe eine tiefgefrorene
Hammelkeule ist, und die Täterin eine fantasievolle, schon ältere und freundliche Dame
die einfach es hatte nur genug von ihren ewig nörgelnden Ehemann.

Dennoch sie wurde entlarvt, weil sie es ein zweites Mal so handhabte. Sie konnte
nicht alleine leben, und auch kein nörgeln vertragen. Und wieder mit eine Hammelkeule.
Sie hätte vielleicht einen tiefgefrorenen Fisch nehmen sollen!
Unter dem Motto: ´Hör auf Karin! Sie hatt die besten Mordideen und kommt aus Recklinghausen.

Nette kleine Kurzgeschichte von dir. Schön mal wieder etwas zu hören von dir. Und ich hoffe es geht dir gut.
Mit den besten Grüssen aus Finland.
baroque - mande.

Niemand kommt vor Gericht, weil er gegen das Gesetz hat verstossen,
sondern weil er sich hat erwischen lassen!

(baroque - mande)

Danke, lieber mande, freu' mich (immer!) über das, was Du sagst...und ja, alles okay soweit, bei Dir doch wohl auch, grüße Dich herzlich, Karin