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Blaubeerpflücker
Blauer Mund und junge Hände
zogen durch den Blaubeerhain,
pflückten Stunden und auch Tage
in Gemeinschaft – nie allein.
Händeblau und Mückenstiche
zeigten an des Pflückers Fleiß,
mancher summte Kinderlieder
oder Schlager – so ganz leis'.
Es verschwanden manche Beeren,
blaue Früchte frisch, gesund,
landeten voll heiß' Begehren
in dem Blaubeerkindermund.
© Heidrun Gemähling
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Dieses Gedicht gibt es auch auf dem Sommergedichte-Blog

Regenbogen
Ein buntes Farbenband am Himmel erstrahlt,
es wurde heute für mich gemalt.
Mit dem Regenbogen voller Helle und Licht
nun mein Schweigen bricht.
Sein Anblick löst in mir Gefühle
wie ich sie lange nicht gekannt
Diese Farbenpracht
mich glücklich macht.
Das Gefühl, wieder die schönen Dinge zu sehen
zu spüren mitten im Leben zu stehen,
beflügeln meine Gedanken, bin wieder frei!
Zu lange sehnte ich diese Zeit herbei.
Helga Gebhardt

© Angelina de Satura
Seitlich am Gelände
versperren die Sicht,
hohe grüne Wände
aus Baumkronen dicht,
voll mit Melodien
kleiner Untermieter,
fleißige Familien
nimmersatter Kinder.
Eine ihrer Speisen
summt plötzlich vorbei,
muss hin und her reisen,
schafft Nahrung herbei.
Auf der nassen Wiese,
Blumen wilder Pracht,
zittern durch die Brise
der Gewitternacht.
Grollend rauscht der Bach,
reißend durch den Park.
Gestern floss er schwach,
heute wuchtig stark.
In der Ferne, Läute,
Glocken unterm Dach,
Kirche ruft die Leute…
Unser Dorf ist wach.
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Sonnentag
Fenster auf und Sommerluft,
dazu ein frischer Kaffeeduft.
Sonnenstrahlen tanzen keck
Über frische Frühstücksweck.
Auf den Lippen frohe Weisen,
die entzückt die Sonne preisen.
Schöner Tag jetzt kannst du kommen,
hast so wunderbar begonnen!
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Erdbeerzeit
Wenn der Blick
auf rote Köstlichkeiten
Begehrlichkeit verursacht
Gaumensäfte sich mehren
und Hinwendung erfolgt
dann haben Beeren
die Erde erobert
und Herzen
erfreut.
© Heidrun Gemähling
Mir ist so gar nicht nach Weihnachten
Es ist so warm, auch unser Kater pennt,
glatt 30 Grad misst diese schwüle Mischung.
Und ich soll schreiben, dass das Lichtlein brennt.
Ich schwitze und verlange nach Erfrischung.
Doch der Verleger raunt: Advent Advent!
Es will mir nicht gelingen, denn unser Fixstern glüht.
Ja, ja, ich weiß, stöhn ich und stell mir vor, es schneit.
Tausch ich vom Scheinen hier das N etwas bemüht,
dann schneit es fast, zu mehr bin ich noch nicht bereit.
Und das Verlegerlein das weint.
Er braucht die Weihnachtsdinge für sein Buch
Und legt mir nahe, nun ans Werk zu gehen.
Ich stelle Glühwein aufs Frottierhandtuch
Das noch ganz nass vom letzten Schwimmengehen.
Der Editor sieht das nicht ein.
Jetzt lassen Sie die Kerzen brennen,
ruft der Verleger sauer wie ein Luchs,
dann will er mich auch anerkennen.
Ich mühe mich und schmücke einen Buchs.
Das wirkt ein wenig,
selbst unser Kater schaut gespannt
und fühlt sich beinah wie ein König
wie einer aus dem Morgenland.
Sommerglühen
Die baldige Hitze nicht ahnend
begann die traummüde Nacht
das Grau des Morgens
die Stimmen der Frühe
taumelig zu erhaschen
tauchte vertrauensvoll
ins zeitliche Verschwinden
um die Wiederkehr
nicht besorgt
vernahm nicht mehr
das neue berauschende Licht
erglühender Strahlen
die des Alltags Schnelle
zu dämpften versuchten
das sommerliche Leben
dieses Tages veränderten.
© Heidrun Gemähling

Gewitterspiel
Frech haben dunkle Wolken die Sonne verjagt.
Beleidigt lauert sie, ihren Einsatz vertagt..
Grinsend Regengüsse wie Schnüre fallen,
Pfützen, tief und schlammig, im Boden krallen.
Donnergrollen, Blitze mischen sich ein.
Gröhlender Sturm poltert herein.
Nur kurz dauert der Übermut,
die Kräfte schwinden, verblasst die Glut.
Wolken entkräftet, schmollen davon,
und mutig blinzelt die Sonne schon.
Schnell verdampfen die Pfützen,
Sonne brennt, doch Mützen schützen!
Sommerwechsel
Das Jahr vergeht,
es wird September,
Blüten erliegen ihrer Pracht,
Welke nagt bis zu den Gründen,
gilbes Blattwerk weilt gelassen,
kennt den Wechsel,
spürt die Zeit,
sinkt ergeben
in die Tiefe
modriger Spuren,
die duftvoll
das Schweigen durchziehen,
verborgen in Gespinsten
der weichenden Nacht.
Morgentau legt sich hernieder,
tröpfelt ins braunende
Vergehen.
© Heidrun Gemähling
Roggenreife
Dort,
wo der Himmel
die Erde berührt
enden die Weiten
goldenen Segens,
entwehen Wolken
gelben Blütenstaubes
dem wogenden Meer
reifer Roggenähren,
deren lange Grannen
in Winden schaukeln,
sich vor dem Liebreiz
malerischer Blumen
galant verneigen,
ihrer Schönheit
bewundernd
erlegen sind.
© Heidrun Gemähling

Sommerglück
Sommersonne leuchtet hell
Wärmt mir alle Glieder
Wassertropfen glitzern grell
Prasseln auf mich nieder
So erfrischt im Sonnenglanz
Spür’ ich all mein Leben
Um mich, in mir, es erfüllt mich ganz
Bringt mich zum Erbeben
So beschenkt schau ich zurück
Zurück zu meinen Lieben
Und vollständig wird mein Glück
erfüllt und tief zufrieden
Wolkenstimmung
Vom Sand der Dünen
wandern Blicke hinauf
zu weißen luftigen Gebilden
stimmungsvollen Bergen
deren Wandel
kindliche Fantasien auslösen
wolkige Gestalten
die behutsam und still
an blauer Bordüre
des Himmels
in die Ferne gleiten
entdecken wie
vom glitzernden
wellenden Meer
feine Nebel aufsteigen
und dunkle Dichte wieder
Brillanten zurück
in die Tiefe vergießt
mit schäumenden
Wasserkronen vereint.
© Heidrun Gemähling
[ Editiert von hei43 am 29.05.11 9:11 ]
Sommerschwüle
Gewitterschwer lauern Stunden
erlahmen das Sein
mengen weilende Schwüle
in Schichten des Lebens
bis
drohende Fronten
unbändige Aufwinde entfachen
Landstriche erstürmen
blitzende Helle und Donnergrollen
ihr schauriges Können zeigen
des Himmels Schwere entleeren
Spannungen verblühen
und erdige feuchte Düfte
das Atmen
wieder erleichtern.
© Heidrun Gemähling
Abend am Fluss
Abendröte ziert den Himmel,
trunken schon der Sonne Licht,
müde treibt der Fluss die Wellen
vorbei an wildem Uferwuchs,
wo die Entenpaare weilen,
Grillensänger laut ertönen,
Mücken ihre Reigen tanzen.
In der Ferne sinken Gluten,
spiegeln sich im Wasserlauf.
© Heidrun Gemähling
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[ Editiert von Administrator OnlineRoman am 14.06.13 7:55 ]
Düstere Stimmung
Als der Morgen
zu grauen begann,
errötete das Morgenlicht,
erwachte aus dem Schlummer
einer warmen sommerlichen Nacht,
sah einen düsteren Tagesanbruch
mit verhangenen Wolken,
die fast leidend der Welt
zu zeigen schienen,
wie ein Zwielicht
am Tagesgrund
die Stimmung
trüben kann,
Schönes verhüllen.
© Heidrun Gemähling