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Ein flatternder Flegel
Es saß ein Vogel auf dem Pfahl,
Sehr reichlich war sein Mittagsmahl,
Das er der kleinen Meise stahl.
Auch lecker, denn er hat geschmatzt,
Ein letztes Lied vom Zaun gespatzt,
Sich einmal noch am Kopf gekratzt,
Der Frau den Abwasch aufgeschwatzt.
Die ist vor Freude fast geplatzt,
Als er dann endlich weggeratzt.

Das einäugige Kätzchen
Marie, ein kleines Schmusebärchen,
Hat sich im Kampf sehr aufgerieben,
Die Augen, einst ein schönes Pärchen,
Doch eines nur ist ihr geblieben.
Nun hat das so geplagte Kätzchen,
Kein leichtes Spiel beim Mäusefangen,
Dafür ein kuschlig warmes Plätzchen,
Bei Freunden, die es aufgefangen.

Der Auerhahn
Mir wuchs als Kind ein blauer Zahn,
Nun lebe ich im Dauerwahn,
Fahr gern entlang der Mauer Bahn,
Doch ist die Lok ein Auerhahn.

Der Breitmaulfrosch
Mein böser Patenonkel Josch,
der hatte eine große Gosch,
da nannte ich ihn Breitmaulfrosch
und heulte, als er mich verdrosch.

Haute cuisine
Der Küchenchef, ein Rüsselspringer,
schulte um zum Schüsselbringer.
Nun steht am Herd der Zitterrochen,
denn der kann wie kein Dritter kochen.

Nachwuchssorgen
Ich hielt ein Kätzchen in der Hand,
das ich am seichten Ufer fand,
wo es, an einem Sommertag,
in einem Weidenkörbchen lag.
Das Würmchen nahm ich mit zu mir,
so lebt jetzt schon das fünfte hier,
nun wandere ich weit vom Fluss,
denn irgendwann ist auch mal Schluss.
Eichhörnchen voll
. . von © Hans Peter Schulzke . . 20.09.2004
> Hast Du schon mal ein volltrunkenes Eichhörnchen gesehen? <
Ein Eichhörnchen kam mal in den Garten rein,
trank aus dem Glas, darin war Wein.
Es trank, weil es ja nicht die Wirkung kannt,
das Glas leer,
was vorher voll, so bis zum Rand.
Es wur´d ihm leicht, und übermütig auch,
es sprang vom Tisch, wollte hoch zum Strauch.
Aber schaffte nicht den Sprung,
und fiel auf dem Bauch.
Da kam der Mensch, dessen Wein es leer gemacht,
Eichhörnchen saß auf dem Boden,
und hatte nur gelacht.
" Was lachst du so, du kleiner Gesell ?
Trinkst meinen Wein aus, und kommst nicht von der Stell. "
" Soll ich dich in den Strauch rein heben,
oder sollen wir zusammen noch ein Gläschen heben ? "
" Ach wenn du so fragst sage ich nicht nein,
dann schütt uns beiden noch einen ein. "
Die zweite Flasche leer,
Eichhörnchen voll,
und lallt: " Mensch, dein Getränk ist toll.
Und da ich jetzt nicht mehr springen kann,
gehe ich in mein Schlafrevier sodann. "
Sein Revier auf der anderen Straßenseite ist,
nun liegt es platt auf der Straße, das Eichhörnchen,
so ein Mist !
Die Moral von der Geschicht,
Wein, nicht gut für Eichhörnchen ist.
. . Die Fliege . .
. . v. © Hans Peter Schulzke . . 23.08.2010
Ein komisch Tier ist doch die Fliege,
sie fliegt her und hin, das komisch Ding.
Mal um meinen Körper, mit laut Gebrumm,
dann um mein meinen Kopf mit ihr Gesumm.
Schlafen wollte ich zur Mittagszeit,
die Augen waren schon bereit.
Doch ging es nicht, denn immer wieder,
ließ sich das Biest auf meinem Körper nieder.
Ich schlug nach ihr, doch traf ich nicht,
nun setzt das Biest sich ins Gesicht.
Aufgestanden und hergeholt,
die Fliegenklatsche und mit ihr gedroht.
Sie ließ nicht ab mich zu umschwirren,
meine Gedanken auf Schlaf getrimmt
fingen an zu verwirren.
Nun setzte sie sich auf den großen Zeh,
ich schlug zu, es tat nicht weh.
Mir nicht, aber Fliege fliegt nicht mehr,
mit zerschlagendem Körper geht das nimmer mehr.
Und die Moral von der Geschicht:
Fliegen, stört Hans Peter zum Mittagschläfchen nicht.
Die Eule ist ein gar lustig Tier
Die Eule ist ein lustig Tier;
ich seh sie oft im Walde hier.
Und wenn ich mit ihr scherzen will,
dann ruf ich laut: "Wo bist du Till?
Den Spiegel hab ich mitgebracht!"
Sie schaut hinein und heiter lacht.
Und spricht mit frohgemuthen Sinn:
"Ich, der Till Eulenspiegl bin!"
baroque-mande
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Zen-Meister Ikkyû Sôjun zu einem Verzweifelten:
„Ich würde gerne irgendetwas anbieten, um Dir zu helfen,
aber im Zen haben wir überhaupt nichts.“
Guten Appetit!
Wir haben heute Schweinebraten.
Es kommt die Maus
aus ihren Haus.
Die Eule hat´s gesehn.
Ach, für die Maus ein Graus!
Doch für die Eule,
welch ein Schmaus!
Und schon, es ist geschehn!
baroque-mande
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Zen-Meister Ikkyû Sôjun zu einem Verzweifelten:
„Ich würde gerne irgendetwas anbieten, um Dir zu helfen,
aber im Zen haben wir überhaupt nichts.“
Klosterkatzen
Im Kloster lebte manch' Kater,
viele vom Clemens, dem Pater,
lagen gerne ihm zu Füßen,
wenn er kniete um zu büßen,
denn unter der braunen Kutte
hatte er leckeres Futter,
flinke Mäuse huschten umher
unter Kutten der Brüder sehr,
diese kreischten schrill vor Schrecken,
und man sah sie Arme recken
während Katzen sie beschlichen,
nicht von ihrer Seite wichen,
schmusten an den lang' Gewändern,
dekoriert mit Kordelbändern,
sahen Clemens fern her grienen,
freudestrahlend seine Mienen.
Die Männer nahmen auch empor,
wie es tat der Clemens zuvor,
die Schmusekatzen auf den Arm,
streichelten und hielten sie warm,
glühend wurden ihre Wangen,
konnten Liebe so empfangen,
wandeln frohgemut seit Jahren
zwischen heilig' Mäusescharen.
© Heidrun Gemähling
Sommerabendhauch,
ein Vogel singt im Strauch.
Die Katze schleicht und springt
und kein Vogel singt.
So mancher Wurm hat Glück;
so auch manche Mück´!
baroque-mande
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Zen-Meister Ikkyû Sôjun zu einem Verzweifelten:
„Ich würde gerne irgendetwas anbieten, um Dir zu helfen,
aber im Zen haben wir überhaupt nichts.“

Einfach nur niedlich, lieber mande...Maus, Eule, Graus, Schmaus von neulich gefällt mir auch.
Bester lieber Gruß,
Karin
Hehe, hat mir auch gefallen, baroque-mande. Aufs Wesentliche reduziert.
Buntbarschaquarium
Im Becken schwimmt ein gelber Barsch
- nur so, da reimt sich erstmal nix -
Labidochromis yellow, um genau zu sein.
Grünzeug, Mückenlarven und auch Flockenmix,
so'n Barsch frisst einfach alles in sich rein -
umwirbt die Weibchen und gräbt Löcher in den Sand,
ja, fast so wie im Menschenland -
nur fressen, balzen, gammeln eben,
mein Buntbarsch hat ein gutes Leben.
Solang sein Becken dicht ist und das Wasser warm,
drohn ihm hier keinerlei Gefahrn.
Ach manchmal, doch, da wünscht man sich,
man wär auch son Exotenfisch.
Vielen Dank Karin für dein ´niedliches´ statement zu meinen ´niedlichen´ Versen!
Mit freundlichen Grüssen
baroque-mande
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Zen-Meister Ikkyû Sôjun zu einem Verzweifelten:
„Ich würde gerne irgendetwas anbieten, um Dir zu helfen,
aber im Zen haben wir überhaupt nichts.“