Seit Monaten läuft in den Medien eine Anti-Amazon-Kampagne und zurzeit überbieten sich die Medien mal wieder mit verdummenden Meldungen.
Ich greife nur mal einen Punkt heraus: Amazon schlägt vor, dass für eBooks die Autoren 35%, der Verlag 35% und Amazon 30% erhalten sollten.
In Orkanen der Entrüstung empört sich das Publikum darüber, dass Amazon - obwohl es nix anderes tut, als eine elektronische Verkaufsplattform zur Verfügung zu stellen - so unverschämt ist, einen Anteil von 30 Prozent zu verlangen.
Das Publikum ist offenkundig völlig unwissend. Es hat nicht die allergeringste Ahnung vom Buchmarkt.
Wer eBooks verkaufen will, braucht auch einen Partner, der einen Vertriebsweg bereitstellt. Und nun bitte aufpassen! Die anderen Anbieter verlangen nicht etwa 30 Prozent - nein, sie verlangen 50 Prozent! Der günstigste Anbieter, den ich kenne, verlangt 40 Prozent, in besonderen Fällen "nur" 35 Prozent.
Amazon ist im Vergleich zur Raffgier der Konkurrenz geradezu traumhaft wohlwollend gegenüber Verlagen und Autoren.
Bevor man sich dem Anti-Amazon-Mob anschließt, sollte man sich erst mal kundig machen. Hier lassen sich Leute, die nicht die geringste Ahnung haben, vor den Propaganda-Karren derjenigen spannen, die bislang den Markt unter sich aufgeteilt haben und ihre Oligopol-Stellung bedroht sehen.
In der Tat ist Amazon für sehr viele Autoren ein Segen. Amazon hat zahlreichen Autoren ein Publikum erschlossen, das zuvor niemals erreichbar gewesen wäre.
Die 909 Autoren, die aktuell eine Kampagne gegen Amazon führen, sind wohl vor allem Autoren, die bislang schon extrem viel verdient haben und fürchten, dass sie künftig womöglich einen Bruchteil ihrer Pfründe an Nonames abtreten müssen.
Danke für die Aufklärung. Ist doch mal interessant auch die andere Seite der Medaille kennenzulernen. Dass die Medien einen Hauptbeitrag zur Volksverdummung leisten ist aber nix Neues. Das trifft leider in vielen vielen anderen Bereichen genauso zu.