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Niemand holte mich ab am Flughafen Franz–Josef Strauss in München. Eine Geste meines Bruders hätte mir wohlgetan und die Wirklichkeit traf mich hart. Auch wusste ich nicht wohin. Ich hatte kein Hotel oder Pension reserviert. Unschlüssig stand ich im Regen am Flughafenausgang. Mit dem Tod meiner Mutter war ich zu einem Fremden geworden in meiner Heimatstadt. Schliesslich stieg ich in einen Flughafenbus und fuhr in die Innenstadt.
Am Abend hielt ich es nicht mehr aus im Hotel. Was mich ausgerechnet in die kleine Bar in der Nähe des Viktualienmarkts lockte, kann ich jetzt nicht mehr sagen. Vielleicht war es der Sound der uralten Rock ´n Roll Rythmen, die nicht eingestandene Sehnsucht nach einem Gespräch mit einem Menschen, der mich nicht kannte, oder vielleicht war es mir nur zu kalt geworden bei meinem ziellosen Wandern durch die Altstadt. Das Lokal war noch nicht voll. An der Rückwand stand tatsächlich eine Music Box. Ich setzte mich an einen einsamen Tisch und stierte ins Leere. Ein Bier, bitte! Cansas City here I come, tönte es aus der Box. Noch ein Bier und noch ein Bier mit Schnapps. Ich spulte den Film meines Lebens zurück, sah mich in meinem Elterhaus, hörte die Stimme meiner Mutter, sah meinen Vater von der Arbeit nach hause kommen. Durch den Vorhang meiner Gedanken drang die raue Stimme Marlene Dietrichs, das Lied von der Laterne vor dem Tor. Welcher Witzbold hatte Lilli Marleen aufgelegt? Mein Vater musste das als Teenager gehört haben. Er war von einem Lastwagen überrollt worden und lag in der Intensivabteilung im Krankenhaus, als mich Hermann bat unverzüglich nach München zu kommen. Aber ich habe es doch wirklich fertig gebracht meinen Flug solange hinauszuzögern, bis es zu spät gewesen war. Verdammt noch mal! Was soll das jetzt? Ich schüttelte den Kopf um diese Gedanken zu verdrängen. Aber durch das melancholische Lied von der Laterne drang der gellende Schrei Adelas. “Gerónimoo!” Ich hörte den Baseballschläger auf das Haupt meiner Mutter schlagen und sah mich hinter der Abfalltonne niedergekauert. Tränen liefen mir übers Gesicht.
“Mensch, was will denn diese Heulliese hier?”hörte ich die spöttische Stimme eines Muskelprotzes am Nachbartisch.
“Ist dein Mädchen mit einem anderen ins Bett gegangen?”
“Vielleicht war es gar nicht sein Mädchen, sondern sein Freund!”
Ich warf einen 20 Euroschein auf den Tisch und stand langsam auf. Meine Tränen wischte ich nicht ab, als ich zum Ausgang wankte. Der Muskelmann stellte mir ein Bein. Ich stolperte nicht, stampfte mit aller Kraft auf sein Schienbein und ging weiter. Eine Hand zerrte an meiner Schulter. Ich wirbelte um meine Achse und landete einen Handkantenschlag eine handbreit unter das rechte Ohr des möchtegern Raufbolds. Er sackte zusammen ohne einen Laut von sich zu geben. Seine beiden Kumpane sprangen auf. Ich fasste eine Bierflasche von einem Tisch, zerschellte sie an der Wand und erwartete ihren Angriff.
“Do herinn werd net g´ raft! Schaugts, dass naus kemmts, Saubande!”
Es war der gute zwei Zentner schwere Barman, der diese bodenständigen Worte in den Raum rief. Gerne folgte ich seiner Aufforderung. Meine beiden verhinderten Widersacher zogen es vor, sich um ihren Kumpel zu kümmern. Auf der Strasse warf ich den gefährlichen Rest der Bierflasche vorschriftsmässig in einen Container mit der Aufschrift “Glas”.
Ausser meinem Bruder sah ich keinen Familienangehörigen bis zum Tag des Begräbnisses. Die Bestattung auf dem Westfriedhof war trostloser als die Beerdigung Adelas. Danach entfernten sich Verwandte und Bekannte in kleinen Gruppen. Allein am Grab kniete ich auf dem lehmverkrusteten Grass im Nieselregen und hielt Zwiesprache mit Gott und meiner Mutter. Eine schwere Hand auf meiner Schulter brachte mich zurück ins Irdische. Ungelenk erhob ich mich und umarmte meinen Bruder.

Am Abend vor meiner Abreise verabschiedete ich mich von Hermann und Hildegard. Letztere versuchte mich zu überreden in Deutschland zu bleiben. Ihr Schwager sei leitender Angestellter bei Veba-Oil und es würde ihm nicht schwer fallen mir eine “anständige” Stellung zu vermitteln.
Ich vertröstete sie auf später. Ich hätte noch eine Menge zu erledigen in Venezuela. Hildegard war es zufrieden, sie hatte dem unbegreiflich sonderbaren Bruder ihres Mannes eine Chance gegeben. Zwingen konnte sie ihn nicht.
Ich überliess Hermann einige Fotos von unserer Mutter, am Strand, an der Bar im Jaidauay, auf dem Tanzboden, immer umringt von muskulösen, sonnenverbrannten, fröhlichen, jungen Menschen.
“Wer ist denn diese kohlschwarze Walküre “, wollte Hermann wissen. Er deutete auf ein Foto unserer Mutter mit Adela.
“Das war deine zukünftige Schwägerin”, sagte ich tonlos und atmete tief.
Hildegard fasste mich bei der Hand und sah fest auf den Fernsehschirm, als wäre der Wetterbericht von ausserordentlichem Interesse. Hermann stand auf und holte eine neue Flasche Wein.

Ausser Joaquin wusste keiner meiner Freunde und Bekannten von meiner Rückkehr. Ich war von München nach Curaçao geflogen und von dort illegal in einem Fischerboot nach Venezuela gelangt. Ich hatte mich ausserhalb Cumanás im Hotel Bordones eingemietet. Mit plump gefälschtem Pass, als Tourist getarnt, mit blond gefärbten Haaren, einem heranwachsenden, struppigen, ebenso blond gefärbten Kinnbart, einer lächerlichen schwarzen Sonnenbrille, einem goldenen Ohrring, goldener Uhr, goldener Halskette, erwartete ich im blinden Hass den Überfall irgend eines Halunkens. Besessen von der Gier nach Rache würde ich umlegen, wer immer mir in die Quere kam. Ich trug unter der Hose an die Wade geschnallt eine Beretta, in der Hosentasche ein langes Klappmesser und in der Hand eine grosse Hüfttasche, deren einziger Inhalt aus einer weiteren Beretta bestand an derem Abzug mein Finger klebte. Mein spanisch war dürftig. Meistens sprach ich italienisch und verstand nur was ich verstehen wollte.
Ich erregte überall Aufsehen, jedoch hielt mir niemand eine Waffe unter die Nase.

Vor meiner Abreise hatte ich das Detektivbüro Rangel in Cumaná beauftragt nach einem Mann mit gebrochener Hand oder Unterarm in Verbindung mit dem Mord an Giuliano Pocaterra zu suchen. Als weitere Spur hatte ich unseren Bodeguero Jacobo genannt.
Der Auftrag war über Joaquin gegeben worden, angeblich im Namen eines gewissen Lino Filizzola, Giulianos Cousin. Rangel war ein ehemaliger Kriminalpolizeibeamter mit ausgezeichneten Informationsquellen sowohl bei der Polizei als auch in der Unterwelt. Natürlich wusste er, dass seine Nachforschungen dazu dienten den Mörder zu lynchen. Auch dürfte es ihm klar gewesen sein, dass wer immer sein Auftraggeber auch gewesen war, dieser keinesfalls Lino Filizzola hiess. Jedoch sein Honorar stimmte und er hatte auch grundsätzlich nichts gegen die Motivation seines Auftraggebers einzuwenden.
Am dritten Tag nach meiner Ankunft konnte ich meine Ungeduld nicht mehr bezähmen und rief Rangel im Büro an.
“Signor Rangel, sono Lino Filizzola.”
Ich wartete eine Weile um ihm Zeit zu geben sich daran zu erinnern, wer Lino Filizzola war. Dann fragte ich mit übertriebenem italienischen Akzent:
“Haben Ihre Nachforschungen schon ein Resultat erzielt?”
“Bueno, si, ich bin im Begriff den Täter unter einigen Verdächtigen herauszusieben.”
“Bene, bene, ottimo! Während Sie weiter ermitteln, könnten Sie mir einstweilen Information über die Individien zukommen lassen?”
Rangel schwieg.
“Natürlich bezahlen wir dafür sofort. “
“Wie Sie wollen.”
“Stört es Sie, wenn ich bar bezahle?”
“Nein keineswegs.”
Joaquin bezahlte den versprochenen Betrag und erhielt dafür einige gedruckte Seiten mit Namen, Alias, Adressen, Aussehen, Gewohnheiten, Freunden und Geliebten der fünf Verdächtigen. Die Gründlichkeit Rangels überraschte mich angenehm. Ich liess all den ausgefallenen Goldkram, bis auf meinen Ohrring, im Hotel, die goldene Uhr steckte ich in die Tasche, und machte mich unverzüglich auf den Weg zum “Puerto Sucre”, dem Hafen Cumanás um mir den ersten auf der Liste Rangels anzusehen. Asdrubal Laya Betancourt, “El Gallo”, arbeitete auf der Fähre nach Araya als Maschinist.
Puerto Sucre ähnelte einem Müllabladeplatz; überall Schmutz und Unrat, zerbrochene Flaschen, leere Bierdosen, der Wind trieb schmutziges Zeitungspapier und zerrissene Plastiktüten vor sich her, dazu ein Wirrwarr von Menschen, Eis-, Chicha- und Hotdogverkäufern, glänzenden Luxusflitzern und überladenen Lastwagen, deren Reifen keinem Mosquitostich mehr standhalten würden. Hier legten die Fähren an nach der Ferieninsel Margarita und nach Araya. Eine schier endlose Menschenschlange wartete unter der gleissenden Sonne auf die “Tapaitos”, übergrossen, mit Sonnendach und Aussenbordmotoren versehenen, Peñeros, die ebenfalls nach Araya überfuhren.
Ich erstand ein Ticket für die Fähre nach Araya und kämpfte mich an Bord. Das Deck der Fähre war vollgestopft mit Vehikeln aller Art, Säcken mit Gemüse und lebenden Hühnern und dazwischen gezwängt die Passagiere. Die Reisenden im eigenem Auto hatten den Kofferraum geöffnet. In den meisten waren grosse Kühltruhen mit einem reichlichen Sortiment von Rum, Bier, Eis und Coca Cola. “Cuba libres” wurden gemixt, potente Kofferradios plärrten Merengues und Boleros. Auf den Quadratzentimetern zwischen den Stossstangen verrenkten Tänzer ihre Gestalten. Ich ergatterte einen Platz an der Reeling und kehrte dem Gewühl den Rücken um zu verhindern von jemanden erkannt zu werden.
Als die Fähre in Araya anlegte mischte ich mich in den Strom der Passagiere und ging mit gesenktem Kopf von Bord. Im Schatten des Verwaltungsgebäudes der Compañia Ferry Araya wartete ich mit einer Dose Brahma (Biersorte) auf die Besatzung. Nach einiger Zeit kamen sie gruppenweise von Bord. Der Mörder war nicht unter ihnen.
Es dauerte eine Weile bis ich davon überzeugt war, dass niemand mehr an Bord der Ferry war. Dann löste ich eine Rückfahrkarte nach Cumaná.

Kurz bevor die Fähre in Cumaná anlegte, näherte ich mich der Treppe zum Maschinenraum und fragte einen herumlungernden Mann im Overal nach dem “Gallo”.
“Was wollen Sie von ihm?”
“Ich möchte ein Geschäft machen.”
Er sah mich abwägend an.
“Okay, ich werde es ihm ausrichten. Warten Sie hier.”
Es vergingen fast fünf Minuten bevor sich ein untersetzter, muskulöser Mann in öligen Blue Jeans und T-shirt vor mir aufbaute und mich unfreundlich musterte. Sein rechter Arm schien unverletzt. Ich zog die Stirn in Falten und sagte:
“Ich wollte mit dem Gallo sprechen!”
“Und wer glaubst du, bin ich?”
“Ich weiss nicht. Ich bin kein Hellseher.”
“Was willst du?”
“Ich wollte ihm eine Uhr verkaufen.”
“Zeig mir die Uhr!”
“Nur El Gallo kann mir bezahlen was ich dafür will.”
“Ich bin El Gallo.”
“Okay, ich möchte ein wenig Algodon- Watte- “, sagte ich vieldeutig und zog meine goldene Longiness aus der Hosentasche.
El Gallo verstand und zitierte mich in die Bar “Los tres Mosqueteros”, weil er nicht genügend Stoff an Bord hatte.

Der Zweite auf der Liste Rangels war der Taxifahrer José Gutierrez mit dem Beinamen “Radio Loco”, zu dessen Geschäftsgebaren es gehörte von Zeit zu Zeit einen Fahrgast von Komplizen ausrauben zu lassen.
Am Vormittag darauf wartete ich nervös auf ihn am Flughafen Cumanás. Der Flughafen döst stundenlang vereinsamt in der Hitze, nur wenn ein Flug ankommt oder abfliegt, verwandelt er sich für eine Weile in einen menschlichen Ameisenhaufen. Dann warten auch Duzende Taxis vor dem Ausgang auf Fluggäste. Mit meinem Gepäck, einer bis auf ein paar Blue Jeans und einem T-shirt mit zerknülltem Zeitungspapier ausgestopften, braunen Sporttasche ging ich wie unschlüssig auf dem Gehsteig neben der Reihe von Taxis auf und ab und schielte auf die Nummernschilder. Radio Locos vergammeltes Fahrzeug stand als Elftes in der Warteschlange. Aus einer Seitentasche der Sporttasche zog ich einen Stadtplan und studierte ihn aufmerksam. Als Radio Loco schliesslich an der Reihe war, stellte ich mich einer empörten Dame in den Weg, riss die Beifahrertür auf und stieg ein.
“Por favor Ferry, please, Ferry, por favor get me to the ferry”, radebrechte ich langsam.
“OK, Ferry”, antwortete Radio Loco und musterte meine vergoldete Erscheinung verstohlen. Ich blickte starr geradeaus. An meiner Seite sass einer der Komplizen des Mörders meiner Frau und meiner Mutter. Ich hatte ihn sofort als einen der Rum schlürfenden Eindringlinge erkannt. Kannte er mich auch? Beim Überfall hatte er kaum etwas von mir zu sehen bekommen, aber womöglich hatte er mich davor schon einmal gesehen, vielleicht bei einem Besuch zum Ausspionieren des Jaidaways?
Jedenfalls wollte er keineswegs zur Ferry fahren. Dort wo die Strasse vom Flughafen in die Landstrasse von Cariaco nach Cumaná mündet, bog er statt nach links zum Puerto Sucre nach rechts ab. Ich protestierte nicht, auch nicht als er urplötzlich bremste, von der Landstrasse abbog und auf einem Schotterweg in den Busch fuhr. Aber als er mit der linken Hand zwischen den Fahrersitz und die Wagentür griff, hob ich meine Hüfttasche in seine Kopfhöhe und drückte ab. Der Wagen schlingerte, der Motor heult kurz auf, bevor der Fuss des toten Fahrers vom Gaspedal rutschte. Mit meinem Taschentuch drehte ich den Zündschlüssel kurz bevor der Wagen in den Busch rollte und von einem zähen Cuji unsanft gestoppt wurde. Ich stieg aus und schoss Radio Loco zur Sicherheit noch zweimal in den Kopf. Dann verstaute ich die Pistole in meiner Sporttasche. Die zerfetzte Bauchtasche warf ich in den Busch. Kurz dachte ich daran den Wagen anzuzünden, entschied mich aber dann dagegen. Der Rauch könnte die Aufmerksamkeit der Autofahrer auf der nahen Landstrasse wecken. Auch nahm ich mir nicht die Mühe herauszufinden ob der Tote statt einer Waffe nur eine Schachtel Zigaretten neben dem Sitz herausfischen hatte wollen. Im Grunde genommen war es egal. Waffe oder Zigaretten, ich hätte ihn auf jeden Fall getötet. Statt dessen, hängte ich mir die Tasche auf den Rücken, ging auf die Strasse zurück und marschierte unter der gleissenden Vormittagssonne eine gute halbe Stunde in Richtung Puerto Sucre, bevor mich ein vorbeikommendes Taxi in der Innenstadt Cumanás absetzte.
Das Hotel Astoria in der Altstadt wird häufig von Rucksacktouristen benutzt. Die Eigentümer kannten mich nicht. Ich nahm ein Zimmer für eine Nacht, entkleidete mich und nahm meine goldene Uhr, den klobigen goldenen Ring , den goldenen Ohrring und die schwere Goldkette ab, duschte, und legte mich aufs Bett und starrte auf den Ventilator an der Decke. Immer wieder hörte ich den gellenden Schrei Adelas.
“Gerónimooo!”
Wieder sah ich mich hinter der Abfalltonne niedergekauert, zu kalkulierend um einzugreifen. Oder zu feige? Der Mord an Radio Loco hatte nicht geholfen mein Schuldgefühl zu lindern. Mord, - war es Mord gewesen, eine Hinrichtung, oder einfach legitime Selbstverteidigung. Welcher Taxifahrer mit ehrlichen Absichten fährt einen Fahrgast in die umgekehrte Richtung und obendrein noch auf eine Schotterstrasse in den Busch? Besten Falls hätte er mir meinen Goldkram abnehmen wollen und wenn er mich erkannt hatte, hatte er bestimmt die Absicht mich zu töten. Hätte ich mich besser gefühlt, wenn ich ihm Zeit gelassen hätte mir eine Waffe an den Kopf zu halten? Das Resultat wäre dasselbe gewesen. Die Beretta in der Hüfttasche in meiner Hand war dazu da keinem Angreifer auch nur die geringste Chance zu lassen. Das war im Einklang mit meiner Denkweise und meinem Character. Was wäre geschehen, wenn ich Zeit dazu gefunden hätte, meine Sonnenbrille abzunehmen, ihm voll ins Gesicht zu schauen und in theatralischer Action-Filmmanier zu sagen:
“Weisst du wer ich bin? Weisst du warum du jetzt sterben wirst?” Lächerlich. Hätte es meinem Ego geholfen, wenn ich den Schreck in seinem Gesicht gesehen hätte? Hätte seine Todesangst meine Selbstachtung wieder hergestellt, oder hätte ich es vielleicht gar nicht zustande gebracht abzudrücken?
Ich zog die Jean und das T-shirt unter dem zerknitterten Zeitungspapier hervor und schlüpfte hinein. Am liebsten wäre ich im Hotelzimmer geblieben, um keinem Bekannten zu begegnen, aber ich durfte keine Aufmerksamkeit auf mich lenken durch ein, für einen Touristen, atypisches Benehmen. Deshalb verbrachte ich ganzen Nachmittag mit einheimischen und ausländischen Touristen auf dem Castillo von Cumaná in der Altstadt. Hinter jedem Einheimischen vermutete ich einen Beamten der Kriminalpolizei, immer drängte ich mich an Besuchergruppen heran, um den Eindruck zu erwecken ich gehörte zu ihnen. Bei Anbruch der Dunkelheit ging ich ins Hotel zurück, schlich mich auf mein Zimmer und schloss mich ein. Früh am nächsten Morgen verliess ich das Astoria und kam nach viermaligem Taxiwechsel im Hotel Bordones an.

Hi Onivido
Wow. Das geht unter die Haut.

Macht Lust auf mehr.
Ich stelle gleich einmal den ersten Teil der neuen Episoden ein. Da deuten sich kleine Parallelen an. Beretta bei Dir und in späteren Episoden bei mir Makarow, Dragunow und AK74.

Gruß,
Tessy

Guten Morgen, Tessy,
ich bemerke, dass du nicht nur Spezialistin in Brauchtum bist, sondern dich auch Waffen interessieren. Da wird es dann bestimmt mal auch krachen. Bei mir krachts natuerlich wieder. Aber wann? Ich haette gerne gewusst, ob die Milieubeschreibungen nicht langweilen. Vielleicht irre ich mich in der Annahme, dass sie noetig sind , um das Verhalten der Personen nicht gar zu ausgefallen erscheinen zu lassen.
Beste Gruesse///Onivido

Hi Onivido
Das sehe ich genau so. Man kann es schnell und gut lesen und die Umgebungsbeschreibungen und der etwas zynische Stil in der Beschreibung des Umfelds geben eine gute Stimmungslage wieder. Ich würde es drin lassen.


Gruß,
Tessy

Danke fuer deine Meinung , Tessy.