Literaturforum - Kurzgeschichten, Erzählungen, Romane, Gedichte - Bücher und eBooks

das ging nun schon seit Wochen so. Stillstand auf breiter Front. Die Tage verliefen mechanisch. Einstudierte Abläufe - keine Überraschungen. Weshalb tat ich das? Bot mir das Immergleiche eine Art eingebildeter Sicherheit vor der Welt da draußen oder drinnen, oder war es die Angst vor einem Fehltritt, wenn ich einfach tat, was mir in den Sinn kam? Fürchtete ich mein eigenes Urteil über mich, wenn ich etwas tat, das meinen Ansprüchen nicht gerecht wurde?

Ich fühlte mich wie der lebendige Tod, eine wandelnde Leiche - ein gottverdammter Zombie!
Wo war der Ausweg, aus diesem Kaugummigefängnis? Ich saß auf meinem Gartenstuhl und starrte in die Landschaft. Auf dem Tisch vor mir lag die stumpfe Billig-Gartenschere und ich dachte tatsächlich einen Moment darüber nach, mir den kleinen Finger damit abzuschneiden. Dann wäre was geboten. Dann müsste ich gezwungenermaßen neue Wege beschreiten, wenn ich nicht verbluten wollte.

Die Feigheit triumphierte und ich hasste mich dafür. Als Ersatz schlug ich mir mit der Faust ein paar mal, so fest ich konnte in die Wampe und lenkte meine Aufmerksamkeit für ein paar Sekunden auf den sich ständig verändernden, wandernden Schmerz. Nannte man das Selbsterfahrung? Jedenfalls eine gute Methode, sich ein Bild von seinen inneren Organen zu machen. Vielleicht ließe sich damit Geld machen. Eine neue Diät vielleicht: "Satt durch Schmerz", aber die Brigitte würde sicherlich Bedenken anmelden.

Vermutlich war ich zehn Minuten später der einzige Mensch auf dem Planeten, der sich über die aufsteigenden Atompilze freute (wenn auch nur für kurze Zeit).

Ganz schön krank, Dein Text.

Hat mir aber trotzdem gefallen.

Ausnahme: Die Klein/-Großschreibfehler, vor allem am Anfang.

Herzlicher Gruß aus DORTMUND,

Der Chebrö