Die Strohballen lagen verstreut auf dem abgeernteten Getreidefeld wie gelbe Findlinge und gaben eine erste Ahnung vom nahenden Herbst.
Auf dem abschüssigen Acker machten sich irgendwann einige dieser „Räder“ auf den Weg talwärts.
Der erste kullerte gegen einen Strommast. Ein anderer landete im Vorgarten eines Hauses, dessen Bewohner verreist waren. Sie würden staunen, wenn sie zurückkämen und dem gelben Rundling ein Gesicht hinzaubern.
Ein weiterer plumpste in einen Wassergraben, wo er einen kleinen Stausee verursachte.
Der letzte rollte die Dorfstraße entlang, prallte gegen ein Auto und blieb im Straßenrestaurant des einzigen Pizzabäckers liegen. Nach dem ersten Schreck wurden daraus ein große Sitzgelegenheit und die Sensation des Dorfes. Hier trafen sich die Paare, und so manches Strohfeuer wurde entfacht.
Am Ende des Sommers fütterte der Pizzageselle seinen Ofen mit dem Stroh des Gelblings, bis nichts mehr übrig war.
Im nächsten Jahr hatten Gäste einen neuen Strohballen besorgt und er wurde ein Teil und Tradition der Pizzeria. Der Pizzabäcker änderte den Namen des Restaurants. Von nun an hieß es „Il fuoco di paglia”.
03.09.2015 16:23
Il fuoco di paglia, kling direkt zu echt, um total erfunden zu sein. Wenn nicht zeugt die Geschichte von einer grossartigen Fantasie. Hat mir gefallen.
Gruesse///Onivido