November. Das letzte Gold fliesst von den Bäumen. Es neiget sich der Herbst, dem Ende zu. Überm kahlen Feld, zum Abschiedsgruss, ein letzter Vogelzug.
Manfred ------------------------------------------------------------- Zen-Meister Ikkyû Sôjun zu einem Verzweifelten: „Ich würde gerne irgendetwas anbieten, um Dir zu helfen, aber im Zen haben wir überhaupt nichts.“
Ein buntes Blatt zur Erde fällt ein Anblick der mein Gemüt erhellt. Mit letztem Zauber erstrahlt es im Licht bevor es an Kälte und Eis erlischt. Sonnenstrahlen schüren noch Glut lässt Blätter leuchten, purpurrot. Es fallen noch viele bunte Blätter und tanzen im Winde. Ich bin auf der Suche ob ich noch ein Schöneres finde? Es gelingt mir nicht! Aus dieser großen Farbenpracht habe ich dir heute ein „Schönes“ mitgebracht.
Eine Schönheit von Baum erscheint mir heut, welch ein Traum. Buntes Laub, gewaltiges Blättermeer wiegt lautlos,hin und her. Herbstwind und letzte Sonnenstrahlen beginnen ein Zauberbild zu malen. Ein letzter Gruß mit Farbenpracht vom Herbst für uns so ausgedacht? Leise,fällt Blatt für Blatt höre, was es mir zu sagen hat. Mit Silberfäden haben Spinnen dieses Meisterwerk bestickt; Leise erklingt ihre Melodie, ihr Totentanz kann nun beginnen. So hat der Herbst ein Abschiedslied parat ein Jeder kann es hören - auf seine Art.
Lustig fliegen bunte Blätter im Wind und ich freue mich wie ein Kind. Wer malte sie so an? wer war der lustige Malermann ?
Der Herbst malte sie gelb, grün und braun wie schön sind sie doch anzuschauen. Der Wind, er bläst seine Wangen auf und fegt die Blätter zu einem Hauf.
Doch lange liegen sie nicht dort, schon fegt er sie wieder fort. Es ist ein lustiges Treiben vor dem Haus, ihm geht nicht mal die Puste aus.
Der Herbst schloß mit dem Wind einen Pakt und sie machten alle Bäume nackt! Recht trostlos schauen sie nun daher; doch der Frühling bringt uns ein neues Blättermeer.
Wenn die Blätter von den Bäumen schweben, als kämen sie aus weitem Himmel her. Ich denk dann oft, so auch eben. ´Ach, wenn ich doch ein Strassenfeger wär! Wenn ich doch ein Strassenfeger wär!´
Hier im Büro, die Blätter sich nur türmen, zu einem Berg, es werden immer mehr. Dann möchte ich nach draussen stürmen. ´Ach, wenn ich doch ein Strassenfeger wär! Wenn ich doch ein Strassenfeger wär!´
Manfred -------------------------------------------------------- Zen-Meister Ikkyû Sôjun zu einem Verzweifelten: „Ich würde gerne irgendetwas anbieten, um Dir zu helfen, aber im Zen haben wir überhaupt nichts.“
P.S.: Philosoph Wittgenstein hat sich auch betätigt eine Zeitlang als Gärtner. Warum nicht selber Strassenfeger sein!
In ein Meer der Farben tauchen meine Sinne welch leuchtende Harmonie. Auf einem Weg der Blätterspiele schreite ich dahin und spüre, das ich hier glücklich bin. Sonnengelbe und braune Töne grün umrandet noch manches Blatt; es ist eine Botschaft die mir was zu sagen hat. Hoffnung ist auch das Grün der Natur und ich erkenne sie als ihre Spur.
Herbst und Frühling Gehen und Wiederkommen @Manfred Schröder
Als ich mich zur Ruhe legte, rauschten Wildgänse gen Süden. Als ich erwachte, kehrten sie lärmernd heim.
Manfred ------------------------------------------------------------ Zen-Meister Ikkyû Sôjun zu einem Verzweifelten: „Ich würde gerne irgendetwas anbieten, um Dir zu helfen, aber im Zen haben wir überhaupt nichts.“
Mit den letzten Blättern spielt der Wind bis er dieses Spiel gewinnt. Herbst hat es ihm leicht gemacht für die Blätter etwas ausgedacht. Schenkt ihnen ein buntes Kleid macht sie für den Abschiedstanz bereit. In Freudenstimmung fliegen sie herum schnell verlieren sie den Halt fliegen kreuz und quer, finden ihren Baum nicht mehr! Vom Wind auf den Boden getrieben müssen sie dort für immer liegen.
Es verdichtet sich der Herbst; ein letzter Farbenglanz. Die Schneefrau naht vom Berge und der Strassenfeger Franz!
Manfred ------------------------------------------------------------- Zen-Meister Ikkyû Sôjun zu einem Verzweifelten: „Ich würde gerne irgendetwas anbieten, um Dir zu helfen, aber im Zen haben wir überhaupt nichts.“
Ein Sonnenstrahl wärmt uns noch Bauch und Rücken der letzte bunte Sommerstrauß soll leere Tische schmücken und bringt die schlechte Laune raus Der Herbst will uns mit seinen Farben prahlen Gevatter Frost wird alles bald mit Reif bemalen und erhält dafür Applaus
Rot und gelb erstrahlt der Baum im satten Glanz und hat sein Kleid bald abgestreift Herr Wind bittet mit Verlaub zum Tanz die letzte Frucht ist längst gereift Und ist es Abend, drängt das Vieh nach Haus die letzte Reblaus, haucht ohne Grün ihr Leben aus wenn sie des Winter's erster Atem streift
Die Brache liegt jetzt scharf gepflügt das schwarze Feld ist wohl bestellt und wenn des Bauern Blick nicht trügt sind schon die Winterzäune aufgestellt Die Türen zu Haus und Hof sind fest verschlossen nur leises Knistern im Kamin, lässt uns auf Wärme hoffen dort hinten zieht ein Hase übers Stoppelfeld
Im wolkenschwerem Himmel schwärmen tanzend Drachen dazwischen drängen flügelschlagend,wilde Gänse in den Süden Das Lied des Windes ist vermischt mit Kinderlachen die pralle Jugend lässt sie nie ermüden Sommer ade’, Scheiden tut weh weiß der Bauer und riecht schon den ersten Schnee sogar der schöne Eisenhut verliert die letzten Blüten
Im Wald und Feld und Flure stehend schau ich dem bunten Sterben zu Bin doch gewiss,die Erde wird sich weiter drehen wenn längst schon ich liege, zur letzten Ruh O ‘ lasst mich rufen Damen und Herren auf den Emporen Bald wird ein neuer Tag geboren Und der Winter bringt den Hochzeitsschuh
Ich liebe diese Herbsttage, wenn der Wald rotgrüngoldenblau brennt. Ich liebe nebelhafte Gespinste über sterbendem Beerengesträuch, taunasse, gelbende Gräser, die lila Gesichter der Herbstzeitlose, Silberdisteln am Wegesrand. Ich liebe den unwirklich blauen Himmel, wenn die Sonne die sterbende Natur tröstet. Ich liebe die Spatzenschelte im noch dichten Laub, das letzte Insektensummen in frostgequälten Blüten. Ich liebe das herbstliche Sterben mit der Hoffnung auf ein Wiedererwachen.
November. Einsame Schritte im Park. Das fallende Laub- ein Gleichnis der Vergänglichkeit. ------------------------------------------------------------- Zen-Meister Ikkyû Sôjun zu einem Verzweifelten: „Ich würde gerne irgendetwas anbieten, um Dir zu helfen, aber im Zen haben wir überhaupt nichts.“
Geboren und verlassen, bereits vor langer Zeit. Du hast mich hier gelassen, in Kindereinsamkeit. So viele lange Jahre, hab ich nach Dir geweint, gehofft daß einst das Schicksal uns beide wieder eint.
Nach langen dunklen Stunden, nach Wochen - vielen Jahren, hast Du Dir dann gedacht, dass es zu viele waren. Zu viele leere Zeiten, voll Trauer, Hass und Schmerz. "Komm zu mir, kleine Tochter - ich heile Dir Dein Herz!"
So viele tausend Fragen, und doch nur diese hier: Kann ich Dir jetzt vertrauen, gehör ich jetzt zu Dir? Ich war doch noch ein Kind, grad 18 Jahre alt. Ich suchte Dich, mein Vater, mein Herz war furchtbar kalt.
Ich hatte diese Hoffnung, den Traum vom Kinderglück! Wenn auch ein wenig spät - doch es gab kein zurück. Der Flug zu Dir war schrecklich, die Angst wollt mich zerstören. Zwölf endlos lange Stunden, konnte ich sie hören.
Und dann kam der Moment, an dem ich Dich dort sah! Mein Vater, bist das Du? Ist es wirklich wahr? Glückliche Momente, vergessen all das Leid, zwei wundervolle Wochen in trauter Zweisamkeit.
Ich wollt nicht mehr nach Hause, auch wenn mein Leben dort geregelt war und glücklich, an meinem Heimatort. Der Abschied war voll Tränen, doch dieses Mal ging ich. Ich ließ Dich dort alleine, zerrissen fühlt ich mich.
Es folgten dem zehn Jahre, in denen ich begriff. Die Sache mit dem Vater, ist wie ein sinkend Schiff. Er war noch immer Lügner, ein guter obendrein. Und jedes Mal aufs neue, fiel ich daruf herein.
Es schmerzte mich so unsagbar, Dich nochmal zu verlieren. Hatt ich doch fest daran geglaubt, wir könnten es probieren. Ein Freund, der wolltest Du mir sein, ein guter Kamerad. Und hinter Deinem warmen Lachen lauerte Verrat.
Du hast mich schon einmal zerbrochen, zwei Jahre war ich alt. Ich dacht so lang: ich habs verbrochen, ein Kind, so leer so kalt. Ich hab so sehr geweint nach Dir, achtzehn Jahre bald. So bitter fühlt sich das nun an, wie toter Blätterwald.
Ach Vater, was hab ich getan, ich bin Dein eigenes Kind! Warum tust Du mir das an, schlägst mich in den Wind? Ich wollte niemals was von Dir, nur Deine Lieb so sehr. Und nun bin dreißig Jahr ich alt, das Herz vom Kummer schwer.
Nochmal verlassen hast Du mich, ich hab Dir nicht genügt. Nur weil ich einen Vater wollt, der mich nicht mehr belügt. Ich wünschte nur, ich könnt zurück, in meine Kindertage. Warum? Nun Vater hör gut zu, was ich Dir dazu sage.
Als Kind hat mir mein Herz so sehr, geblutet von Deiner Tat. Doch hatte ich die Träume noch, um die ich nächtlich bat. Träume von Dir, so bunt gemalt, ganz so wie ich sie wollt. Ich hab geglaubt der Papa kommt, mein Held der mich bald holt!
Und heut, mein Vater, habe ich, den lieben alten Traum beerdigt in der Wahrheit Grab, unter einem toten Baum. Der Wind, der sich so sanft und leise im Geäste wiegt, hat meinen Traum mit fortgeweht, die Wahrheit hat gesiegt.