Ein welkes Herbstblatt schwebt im Wind zu Boden, vergoldet von der Sonne sanftem Strahl, und ruhevoller, wunderbarer Frieden schwingt durch das Himmelsblau ins grüne Tal.
Du welkes Blatt, vor kurzem erst geboren, scheinst noch so schön, so bunt, so voller Leben, in Wahrheit aber längst vergilbt, verloren, hat die Natur dir schon den Tod gegeben.
So währt nur kurz dies friedlich Glück der Stunde, der blaue Himmel, die besonnte Pracht, nur schöner Schein, denn trügerisch im Grunde da lauert schon die ewig dunkle Nacht.
Regenschauer in stürmischer Begleitung schrägen stolze Eichenkronen,
letzte trockene Blätter entfliehen gewachsener stilvoller Fesseln, treiben schwerfällig ins Reich nasser modriger Gründe, deren Wirken im meisterlichen Wandel Schichten vereint, um Neues zu nähren.
Trüb und grau des Himmels Ferne, vom Nebel feucht der Wiesengrund, aus lichten Kronen krächzen schwarze aufgeregte Vögel in des Lebens Morgen.
Winde zausen und ergreifen Reste brauner Blätterschar, lösen sie aus ihrer Festung, lassen sie tanzend schweben, frei in herbstlichen Lüften ihrer Endlichkeit entgegen.
Letzte Beeren hängen trocken im welkenden Laub, Abenddunst schleicht durch die Gassen, diffuser wird der Lichter Schein.
Wenn im Herbst die Blätter fallen, farbenfroh und losgelöst von der Bindung ihres Lebens, haben sie vom Wind getrieben für Momente ihren Spaß, bis Berührung mit der Erde vergehend sie ins Endliche legt.
Neues treibt dann eines Tages zur gewohnten Jahreszeit, wandelt Sterben ins Erwachen aus dem Grund des ewigen Werdens.
Im Licht der Dämmerung raschelt vergilbt die Natur, lugt der Abendsonne entgegen, die mit treuen Blicken Wesentliches des Herbstes beäugt,
letzte Strahlen durch die Blätter müder werdender Zeit schickt, die Nacht willkommen heißt, ihr selbstverständlich Stunden des Wechsels zur Dunkelheit überlässt, im dämmernden Schein den Tag beendet.
Über feuchte grüne Wiesengründe schweben ruhig und gelassen grauschattierte Nebelfelder, durchdrungen von Strahlen der aufgehenden glutroten Sonne, deren farbige Prachtentfaltung den hellenden Morgenhimmel schmückt,
schleierhafte Momente bis vor die Hügellandschaft effektvoll platziert, dem erwachenden Tag eine besondere Note verleiht,
dem Herbst bunte Wunder der Veränderung entlockt zum göttlichen Lobpreis.
Unter farbig feuchten Blättern lebt unermüdlich die Vergänglichkeit, entfaltet ihr eigenes Leben voller Wunder, in der Gewissheit, eine Grundlage für neues Werden zu schaffen, dem ewigen Kreislauf der Natur gehorsam folgend.
Daher auch dem nahenden Winter bald in die Augen schaut, der den Wechsel vollendet.