Das letzte Blatt fällt vom Baum. Herbstwindmusik bittet zum Abschiedstanz.
@Manfred Schröder ----------------------------- Zen-Meister Ikkyû Sôjun zu einem Verzweifelten: „Ich würde gerne irgendetwas anbieten, um Dir zu helfen, aber im Zen haben wir überhaupt nichts.“
Ein allerletzter Vogelflug; dann verweht der Wind auch seine Spuren. Ein alter Fischer sitzt in seinem Kahn. Es nähert sich der Mond, Gesellschaft ihm zu leisten.
@Manfred Schröder -------------------------------------------- Zen-Meister Ikkyû Sôjun zu einem Verzweifelten: „Ich würde gerne irgendetwas anbieten, um Dir zu helfen, aber im Zen haben wir überhaupt nichts.“
Still ziehen Nebelschwaden am waldigen Berghang entlang, durchdringen malerisch des Morgens Weite mit milchigen Himmelsstrahlen, die sich in glasklaren Tautropfen zu baden scheinen, im Moder des Vergänglichen sogleich verschwinden, dem Duft der Frühe erlegen.
Herbst hält Einzug ins Land. zum Abschied reicht er noch einmal die Hand. Schenkt rote, goldbraune Farben satt, vergoldet Blatt für Blatt. Bis der Himmel grenzenlos ergraut sendet er auf Winters Geheiß erste Flocken,erstes Eis. Nebelschwaden von dicken Wolken getragen weben ein Band; in diesen Fängen der Natur ruht nun manche Kreatur.
Im bunten Kleid kommt er daher. getarnt im leuchtenden Blättermeer. Herbst bringt Nebel und Wind im Wettlauf, wer zuerst beginnt. Wind faucht durchs lichte Geäst dabei kein Blatt am Baume lässt. Heftiges Schütteln an der Baumes Krone damit sich seine Mühe lohne. Nebel webt sein graues Band bedeckt geschwind das ganze Land Es ruhen jetzt die kahlen Bäume, und versinken nun in tiefe Träume.
Wie goldene Sterne aus leuchtender Morgenröte sinken Farben des Herbstes in feuchten nebeligen Grund, belegen ihn mit feinsten Ornamenten zu glanzvollem Schmuck, dessen Anblick zum Verweilen regt,
bis winterlicher Eifer das farbige Bühnenbild weiß behängt.
Während ich mit dem Wind fliege, sitzt du da und wartest auf ein Wunder.
Wunder geschehen nicht auf flimmernden Schirmen, zwischen geschlossenen Wänden. Sie wispern in den Kronen der Bäume, wehen über abgemähte Wiesen, spannen ihren Bogen am Himmel.
Während dich deine Mauern begrenzen, wechselt die Erde ihr Kleid.
Warme Töne wirbeln durch die Lüfte, streifen nassen Boden, legen sich auf sattes Grün, erzählen mir Geschichten von Vergänglichkeit und Erneuerung. Farbenspiel im Licht des vergehenden Tages.
Während meine Augen leuchten, streift dein Blick ins Leere.
von Astrid Schulzke
[ Editiert von Zicke1 am 26.10.12 16:17 ]
Komm fahr mit mir hinauf aufs Meer, lieber mit fliegenden Segeln untergehen, als im Morast der nicht gelebten Träume ersticken. von Astrid Schulzke